International

Uni Saarbrücken: Großes Engagement von Studenten für Flüchtlinge

Saarbrücken (Korrespondenz), 01.12.15: Groß war der Andrang, als AWO und einige Studenten zu einer Versammlung am 24. November im kleinen Hörsaal der Anatomie aufriefen, um Flüchtlinge zu unterstützen. Der Raum war viel zu klein, ca. 60 Medizinstudierende verschiedener Nationalitäten kamen, um sich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren. Auch Lehrkräfte der Uni waren anwesend.

Es wurde vorgestellt, was es an Projekten gibt und man konnte sich eintragen – fürs Übersetzen, Begleitung zum Amt, Sprachkurs, Freizeitgestaltung usw. Schnell waren die rundgehenden Mitmachlisten ausgefüllt. Ganz praktisch zeigte sich, dass viele Studierende bereit sind, etwas zu tun wenn sie herausgefordert werden – entgegen der in den Medien verbreiteten Meinung, die Leute hätten so langsam keine Motivation mehr, die Flüchtlinge zu unterstützen.

Leider gab es keine inhaltliche Diskussion über die aktuelle Situation und die Flüchtlingsfrage. Das ist aber sehr wichtig, damit man die Ursachen der Flucht und die doppelzüngige Politik der Bundesregierung besser durchschauen kann, die mit Tricks wie „sichere Herkunfstländer“, Diffamierung sogenannter „Wirtschaftsflüchtlinge“ und „die EU-Außengrenzen sichern“ verhindern will, dass noch mehr Menschen Schutz suchen.

Man muss wachsam sein, dass der selbstlose Einsatz für Flüchtlinge nicht von den staatlichen Stellen zur Rekrutierung kostenloser Arbeitskräfte degradiert wird, dazu muss gefordert werden, dass alle anfallenden Kosten für Flüchtlinge vom Bund und den Ländern übernommen werden.

Den Homburger Medizinstudenten ist viel Erfolg bei ihrem Engagement zu wünschen – und wir laden sie ein, am „Haus der Solidarität“ in Truckenthal mitzubauen, mit dem eine internationalistische Solidarität verwirklicht wird. Dort werden sich vor allem syrische und irakische Kurden erholen und für den Kampf in ihrer Heimat sowie in Deutschland stärken können.