Politik
Große Solidaritätsdemo für Flüchtlinge in Solingen
Solingen (Korrespondenz), 10.12.15: Das antifaschistische Bündnis "Solingen ist Bunt statt Braun" rief auf und viele solidarisierten sich. Etwa 350 Teilnehmer aus ca. 60 verschiedenen Organisationen und Privatpersonen demonstrierten am 5. Dezember durch die Solinger Innenstadt, um gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz gegenüber Flüchtlingen ein Zeichen zu setzen. Die MLPD, Solingen Aktiv und andere Parteien beteiligten sich tatkräftig. Das ist etwas Neues, weil "Bunt statt Braun" seit Jahren das Auftreten von Parteien bei seinen Demonstrationen untersagt hatte. Das wurde nach vielfältigen Diskussionen und Kritiken nun geändert, ein Erfolg der überparteilichen Zusammenarbeit,.
Flyer wurden verteilt, Schilder und Transparente mit antifaschistischen Forderungen und dem Aufruf zur Solidarität mit Flüchtlingen bestimmten das Straßenbild.
Bunt und laut ging es zum Rathausplatz, wo verschiedene Redner und Musikgruppen ein solidarisches Programm präsentierten. In Ihren Reden wiesen Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) und Timo Bischoff (SDAJ) darauf hin, dass es in Solingen eine große Willkommenskultur und eine unterentwickelte Gegnerschaft zur Integration von Flüchtlingen gebe. Aber auch, dass es wichtig sei, wachsam gegenüber faschistischen und faschistoiden Organisationen zu bleiben, die sich immer neue Namen gäben aber dieselben rassistischen Inhalte verträten. Es seien immer die selben Personen, die diese Hetze betreiben.
Dumme Sprüche am Rande einer solchen Demonstration gibt es landauf und landab. Als aber ein Passant den Arm zum Hitlergruß erhob, als die Demo an ihm vorüberzog, schritt die Polizei ein und nahm die Personalien auf. Strafanzeige folgt. Die Forderung der MLPD nach dem Verbot aller faschistischer Organisationen und Parteien traf den Kern der Sache. Keinen Fußbreit den Faschisten! Es lebe die internationale Solidarität!