Politik
Angelika Lex, streitbare Münchner Anwältin, gestorben
München (Korrespondenz), 11.12.15: Die linke Münchner Rechtsanwältin Angelika Lex ist vorgestern im Alter von nur 57 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. In zahlreichen Prozessen stand sie vor allem antifaschistisch und internationalistisch engagierten Menschen sowie Asylbewerber/-innen vor Gericht bei. So vertrat sie die Witwe des von der neofaschistischen Terrorbande NSU ermordeten Münchners Theodoros Boulgarides als Nebenklägerin.
Mutig wandte sie sich gegen den modernen Antikommunismus. Ihrem unermüdlichen Engagement ist es mit zu verdanken, dass die bayerische Staatsregierung das antifaschistische Informationsarchiv "Aida" nicht mehr als "verfassungsfeindlich" bezeichnen darf. Angelika Lex, bis 1995 als "grüne" Politikerin im Münchner Stadtrat, trat 1999 aus Protest gegen die deutschen Panzerlieferungen an die Türkei aus der Partei "Die Grünen" aus.
Vor wenigen Wochen wurde Angelika Lex mit dem Georg-Elser-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung sagte sie: "Wir brauchen Zivilcourage und Menschen, die sich nicht einschüchtern lassen. Wir brauchen Menschen, die gegen Nazis, Faschisten und Rassisten arbeiten." Die kämpferische Opposition in München und Bayern wird Angelika Lex ein ehrendes Andenken bewahren und ihren Kampf fortsetzen.