Betrieb und Gewerkschaft
Dresden: Protest gegen Massenentlassungen bei Globalfoundries in der Innenstadt
Dresden (Korrespondenz), 08.12.15: Etwa 350 Kolleginnen, Kollegen und Familienangehörige demonstrierten am Samstag, 5. Dezember, mitten im Weihnachtstrubel gegen die angekündigten Massenentlassungen bei Globalfoundries in der Dresdner Innenstadt. Zusammen mit den bereits in diesem Jahr entlassenen Leiharbeitern und den befristet Beschäftigten sind bis zu 1.300 Jobs davon betroffen.
Mit Transparenten, Redebeiträgen und hunderten von Trillerpfeifen wurde diesen Plänen eine Abfuhr erteilt. Großen Beifall gab es bei den verlesenen Solidaritätsadressen von Betriebsräten von Infineon und Hermes Schleifkörper GmbH sowie dem Solidaritätsgrußwort des IG-BAU-Vertreters, der auch auf die zahlreichen mitbetroffenen Dienstleistungsarbeitsstellen - unter anderem von Reinigungskräften - hinwies.
Es darf kein zweites Qimonda geben, da war man sich einig. Die Insolvenz von Qimonda 2009 mit tausenden von Entlassungen ist den meisten noch gut in Erinnerung. Viele Beschäftigte von Globalfoundries haben zuvor dort gearbeitet und sind nun ein weiteres Mal von Arbeitslosigkeit bedroht. Applaus gab es auch bei der Feststellung des IGBCE-Gewerkschaftssekretärs Gerald Voigt, dass dies erst ein Auftakt gewesen sei und man durchaus im Kampf steigerungsfähig sei!
Immer wieder hörte man von Kollegen selbstbewusst: "Wir sind keine Kostenfaktoren." Die Belegschaft erarbeitet Werte, schafft Mehrwerte! Gegen eine noch verbreitete Meinung, man könne eh nichts ändern und nur abwarten, wächst die Überzeugung, dass man für die Arbeitsplätze kämpfen muss. Es wurde spürbar, dass man hierbei mit breiter Solidarität rechnen kann.