DIDF: "Deutschland und die EU müssen mit der Heuchelei aufhören"

18.12.15 - Angesichts der vorsätzlichen Tötung von Kurden bei Razzien der türkischen Armee und Polizei in den Städten Cizre und Silopi in den letzten Tagen (siehe "rf-news"-Bericht) hat der Bundesvorstand der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) folgende Pressemitteilung herausgegeben:

"Was gerade in den kurdischen Gebieten in der Türkei vorgeht, gleicht einem Kriegszustand. Die Regierung hat völlig die Kontrolle verloren. ...In den letzten sechs Monaten wurde mindestens 53-mal in verschiedenen Städten der Ausnahmezustand ausgerufen. ... In den letzten Tagen ist insbesondere die Entwicklung in Cizre und Silopi besorgniserregend. ... In den Schulen quartieren sich Spezialeinheiten ein. ...

Der Premierminister Davutoglu kündigte an, wenn es sein muss, werde man von Haus zu Haus gehen und alle 'Terroristen' eliminieren. ...

Der türkische Staat nimmt die aufgeschlagenen Gräben als Begründung mit unbegrenzter Gewalt gegen die Menschen vorzugehen. Scharfschützen schießen auf alles, was sich bewegt. Panzer walzen alles nieder, was ihnen über den Weg kommt. Häuser, Bäckereien, Läden und Cafés werden niedergebrannt. Aber all diese Gewalt kann den Widerstand der Menschen nicht brechen. Sie gehen zu Tausenden auf die Straßen. Mit vielfältigen Protestaktionen wehren sie sich. ...

• Deutschland und die EU müssen mit der Heuchelei aufhören und jegliche Kontakte und Gespräche mit der Türkei ruhen lassen!
• Die türkische Regierung muss wieder zum Verhandlungstisch zurückkehren!
• Die Ausnahmezustände und die Gewalt in den kurdischen Gebieten müssen aufhören!"

Die komplette Presseerklärung kann hier gelesen werden!