International
Rojava: YPG/YPJ und SDF nehmen den Teshrin-Staudamm ein
29.12.15 - Nach Informationen des Nachrichtenportals "heise.de" haben die kurdischen Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) aus Rojava zusammen mit anderen Einheiten des Bündnisses "Demokratische Kräfte Syriens" (SDF) den 70 Kilometer von Kobanê entfernten Teshrin-Staudamm von den Einheiten des faschistischen IS zurückerobert und damit erstmals wieder den Übergang über den Fluss Euphrat ermöglicht.
Die erfolgreiche Einnahme des Damms ist Teil einer neuen Offensive gegen den IS. Bereits im November konnten mit der Offensive auf Al Hawl im Südosten des Kantons Cizire entscheidende Basen des IS eingenommen werden. Die Operation am Staudamm ist für die Herstellung der territorialen Einheit Rojavas durch die Verbindung der Kantone Afrin und Kobanê von wichtiger Bedeutung. Die Vereinigung würde auch den Nachschub für die "Demokratischen Kräfte Syriens" erleichtern.
Mit der Einnahme des Damms wurde zugleich ein Teil der Verbindungswege des IS in die Türkei gekappt. Dazu Sherwan Derwesh, der Sprecher des Verteidigungsrates von Kobanê und Verantwortlicher für die Offensive: "Das Ziel unserer Operation für das Gebiet ist, dass wir entscheidende Gebiete, die wichtig für strategische Verbindungen des IS sind, befreien. Die Banden konnten bisher über diesen Weg von Raqqa nach Minbic und Cerablus passieren. Wir wollen diesen Weg jetzt verschließen. Mit der Befreiung dieses Gebietes werden wir den Banden sowohl einen schweren Schlag zufügen, als auch das Gebiet um Kobanê vollkommen befreien."
Im Vorfeld hatte die türkische Erdogan-Regierung die kurdischen Einheiten gewarnt, den Euphrat zu übertreten und diesen als "rote Linie" bezeichnet. Dazu Sherwan Derwes: "Als SDF stehen wir zu unserem Wort, wir sind entschlossen, an jeden Ort zu gehen, an dem es den IS gibt, um unsere Bevölkerung aus den Händen dieser Banden zu befreien."