Umwelt

Öl- und Gasindustrie verursacht bereits bei der Förderung ca. 10 Prozent der Treibhausgase

Duisburg (Korrespondenz), 09.01.16: In einer Studie über die Emissionen der Öl- und Gasförderindustrie kommt das Berliner Institut Energy Research Architecture zu folgendem Ergebnis: bereits durch die Förderung entstehen 5 bis 10 Prozent der momentan freigesetzten Treibhausgase. Daran schuld sind das Abfackeln und Gaslecks, deren Anteil bisher erheblich unterschätzt wurde. Gaslecks wurden bei der Untersuchung jetzt weltweit zahlreich nachgewiesen.

Das Riesenleck von Los Angeles, aus dem schon seit 2 Monaten Erdgas aus einem unterirdischen Speicher ausströmt, ist also nur eines von vielen (siehe auch rf-news-Meldung vom 7. Januar 2016). Nicht nur für die Beschleunigung des Übergangs in die globale Klimakatastrophe spielen diese Lecks und das Abfackeln von Gas eine wichtige Rolle.

Auch für die Gesundheit der Menschen besteht große Gefahr. Die Untersuchung der Berliner Forschergruppe wurde mit Hilfe von Messungen direkt an den Anlagen, aus Flugzeugen und mit moderner Satellitentechnik durchgeführt. Bis zu 100 Milliarden Kubikmeter Methangas-Freisetzung pro Jahr gingen auf das Konto der Erdölindustrie. Besonders die Fracking-Technologie für die Gewinnung von Öl und Gas aus Schiefergestein führe zu hohen Leckagen.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die Forderung der MLPD und auch weiter Teile der Umweltbewegung nach weltweitem Fracking-Verbot und schnellstmöglichen Übergang auf 100 Prozent erneuerbare Energien im international verbundenen Kampf der Massen durchzusetzen.