Nepal: Ankunft von Prinz Harry vom Volk nicht beachtet

Kathmandu (Korrespondenz), 22.03.16: Nur rund 70 Personen standen am Flughafen in Kathmandu, darunter Fernseh- und Presseteams, um die Ankunft von Prinz Harry, Spross der Monarchie in Großbritannien, zu sehen. Eine Nepalesin ging laut schimpfend und unter Beifall der Umstehenden durch eine Polizeiabsperrung. Selbst den Polizisten war anzumerken, dass sie keine Lust hatten, sich für den Schutz des Prinzen besonders ins Zeug zu legen. Als zwei Kommandanten der Spezialeinheit ihre Polizisten aufforderten, die Zuschauer mehr auf Abstand zu halten, zuckten diese nur mit den Schultern. Prinz Harry verschwand dann auch direkt in seinem Wagen und fuhr mit seinem Gefolge davon. In den Medien wird sein Besuch von Erdbebengebieten hervorgehoben, wo er angeblich sogar selbst Hand anlegen würde. Ein Jahr nach dem Erdbeben bestimmt eine große Hilfe!

Prinz Harry besuchte die Witwe eines Soldaten der Gurkhas. Das sind eigene Einheiten nepalesischer Soldaten in der britischen Armee; Harry war mit einem Gurkha-Bataillon im imperialistischen Afghanistan-Einsatz. Einige Tage vorher protestierten rund 300 ehemalige Gurhka-Soldaten vor der Botschaft Großbritanniens in Kathmandu wegen ihrer schlechteren Behandlung im Vergleich zu den britischen Soldaten.

Seit 200 Jahren schickt England nepalesische Gurhka-Soldaten für sich in den Krieg. 40.000 starben in den beiden Weltkriegen. Heute sind es noch 3.400, die beim englischen Militär im Dienst sind.