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Internationale Delegation in Straßburg fordert Freilassung von Abdullah Öcalan

Straßburg (Korrespondenz), 21.04.16: Seit mehr als vier Jahren findet in Straßburg vor dem Sitz des Europarates eine Mahnwache zum Protest gegen die seit 1999 andauernde Inhaftierung und Isolationshaft Abdullah Öcalans statt. Von Montag, 18. April, bis Freitag, 22. April 2016, ist hier eine internationale Delegation zu Besuch.

Dies ist zum einen die internationale Peace-Delegation (Imrali-Delegation) mit bekannten Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Rechtsanwalt von Nelson Mandela, Essays Moosa aus Südafrika und Rechtsanwältin Radha D'Souza aus Indien u.a., die im Gespräch mit der Menschenrechtskommision des Europarates diese für ihre vierjährige Passivität kritisierte. Die mehr als 600 Eingaben an die türkische Regierung wegen Besuchsrechts der Rechtsanwälte und Familie wurden alle abgelehnt.

Zum anderen sind hier mehr als 60 Aktivistinnen und Aktivsten der Solidaritäts-Bewegung mit dem kurdischen Befreiungskampf aus Frankreich, Italien, Belgien, Deutschland, England, Schweden, der Schweiz, Spanien, Norwegen und der Türkei vor Ort.

Am Montag fand eine Kundgebung von ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit lautstarkem Protest gegen den Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu im Europarat statt. Neben verschiedenen Migrantenorganisationen - darunter AGIF und ATIK - nahmen auch die ICOR-Organisationen MLPD und MLKP teil. In Reden und Diskussionen kam unter anderem große Empörung über Angela Merkels Politik zur Unterstützung Erdogans zum Ausdruck.

Die Tage waren ausgefüllt mit Aktionen, Diskussionen, zwei Seminaren sowie  gegenseitigem Kennenlernen und vielen Gesprächen über die weiteren Perspektiven. Kontakte wurden geknüpft, Literatur ausgetauscht und die freundschaftliche Verbrüder- und Verschwesterung kam nicht zu kurz.