Politik
Chemnitz: Verhältnis DGB und Einzelgewerkschaften zur MLPD kameradschaftlich
Chemnitz (Korrespondenz), 03.05.16: Der Tag begann mit der Demonstration mit etwa 190 Teilnehmern. Es fehlten Migrantenorganisationen. Aber ein größerer Block Gewerkschafter aus dem VW-Motorenwerk nahm teil. Die VW-Broschüre wurde interessiert aufgenommen.
Auf dem Neumarkt fand dann das 1. Mai-Fest des DGB statt. Es sprachen die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, und das Vorstandsmitglied der IG BAU, Carsten Burckhardt. Die Rede von Burckhardt war kämpferisch. Viel Beifall erhielt er für seine Ausführungen gegen Neofaschisten und gegen die AfD. Die Parteien "Die Linke", SPD, FDP, Piraten und die MLPD waren neben Gewerkschaften und Initiativen mit Infoständen vertreten. Das Verhältnis des DGB und seiner Einzelgewerkschaften zur MLPD ist am Ort sachlich und kameradsschaftlich.
Mit Gewerkschaftern der IG Metall gab es zahlreiche Gespräche. Wir erfuhren aus dem VW-Betrieb auch, dass ein Vorstandsmitglied auf der Betriebsversammlung gesagt habe, es sei vorgesehen, Motoren in Chemnitz noch bis 2030 zu produzieren. Derzeit werden im hochmodernen Werk täglich bis zu 3.000 Motoren und 4.000 Ausgleichswellengetriebe produziert - außer für VW auch für Skoda und Seat. Man macht sich in der IGM Gedanken: Einerseits ist das Festhalten am Verbrennungsmotor schädlich für die Umwelt. Die Umstellung auf einen CO2-vermeidenden Verkehr sollte viel früher erfolgen. Andererseits hat das Motorenwerk Stand 2015 1.750 Arbeitsplätze, und einige Tausend bei darauf spezialisierten Zulieferbetrieben in der Umgebung kommen dazu. Es ist wohl heute schon falsch, die Facharbeiter-Ausbildung nur auf den Verbrennungsmotor zu konzentrieren, meinte ein Kollege. Das gute Interesse an der VW-Broschüre der MLPD zeigte sich auch in insgesamt 38,70 Euro Spenden. Wir haben uns am MLPD-Stand recht wohlgefühlt.