Umwelt

4.000 Arbeitsplätze auf der Abschussliste - "gesellschaftliche Verantwortung" à la BP!

4.000 Arbeitsplätze auf der Abschussliste - "gesellschaftliche Verantwortung" à la BP!
Schon mit seinem Logo versucht BP sich ein umwelt- und menschenfreundliches Image zu geben

14.01.16 - Der britische Mineralölkonzern BP plant die Vernichtung von weltweit 4.000 Arbeitsplätzen in der Ölförderung. Davon sind allein ca. 800 Stellen in Deutschland betroffen – jeder siebte Arbeitsplatz von deutschlandweit rund 5.000 bei BP. Als Grund nennt BP die fallenden Rohölpreise. Tatsächlich sinken die Ölpreise derzeit rapide. So kostet laut "spiegel-online" vom 12. Januar ein Barrel Öl (159 Liter) unter 30 Dollar. Allerdings wird dieser Preisverfall nur zu einem geringen Teil an die Verbraucher weitergegeben, was den Konzernen trotz sinkender Preise wachsende Profite beschert.

Der Fall der Rohölpreise hat seine Ursachen in der aufgeblähten Spekulation an der Börse, einem erbitterten Konkurrenzkampf auf dem Rohstoffweltmarkt und einer enormen Überproduktion an Öl. Ein Hauptgrund dafür ist die extrem umweltfeindliche Schiefergasförderung, das Fracking, das vor allem in den USA in breitem Umfang praktiziert wird (siehe dazu "rf-news" vom 9.1.16).

Stets versuchen die Monopole im Kapitalismus, die Folgen des verschärften Konkurrenzkampfs durch gesteigerte Ausbeutung auf die Arbeiter, ihre Familien und die natürliche Umwelt abzuwälzen. Das ist aber nicht zu akzeptieren! BP ist ein fester Grundstein dieses imperialistischen Systems: Er steht an sechster Stelle der 500 größten internationalen Übermonopole und verfügt über ein Gesamtkapital von 284.305 Millionen US-Dollar. Von den weltweit 84.500 Beschäftigten macht jeder einen Umsatz von 4.244.710 US-Dollar jährlich für den Konzern!

Die Ankündigung von Massenentlassungen bei BP reiht sich ein in die Entlassungswelle bei internationalen Übermonopole wie VW, Toshiba, Thyssen-Krupp oder Caterpillar. Von den ca. 800 auf der Abschussliste stehenden Arbeitsplätze in Deutschland sollen allein in Gelsenkirchen (hier gibt es zwei Raffinerie-Werke von BP) 340 Stellen gestrichen werden.

Der öffentliche Internet-Auftritt der BP steht zu diesen Angriffen im krassen Gegensatz. Hier stellt sich BP als eine Art guter Nachbar dar, der "gesellschaftliche Verantwortung" übernehme. Interessant wäre zu erfahren, was die Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft der BP-Werke zu dieser Aussage meinen. Ist damit das Abfackeln von überschüssigem Gas, drastische Verschmutzung der Luft, Öl-Katastrophen, der Abbau hunderte Arbeitsplätzen gemeint? Das hat rein gar nichts mit einem Beitrag zu einer "funktionierenden Gesellschaft" zu tun und ist reine Heuchelei!

Es ist von besonderer Bedeutung, dass der Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz bei BP in Einheit mit dem Kampf gegen dessen maßgebliche Rolle bei der Vernichtung unserer natürlichen Lebensgrundlagen geführt wird. Die Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft und der Kampf um jeden Arbeits und Ausbildungsplatz bei BP gehören zusammen!

Christiane Link, Kreisvorsitzende der MLPD Gelsenkirchen-Bottrop-Gladbeck erklärte zu den BP-Ankündigungen: "Die Zeichen der Zeit stehen auf gemeinsamem Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz in der ganzen Region, bei BP in Gelsenkirchen und Bochum, bei der Zeche Prosper und bei Vaillant! Nie wieder dürfen kampflos Arbeitsplätze aufgegeben werden. Die MLPD hat einen großen Schatz an Erfahrungen im Kampf um Ausbildungs- und Arbeitsplätze und wird den Kolleginnen und Kollegen damit fest zur Seite stehen."