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Griechenland: Streiks und Proteste gegen Ausverkauf und Rentenkürzungen
22.01.16 - Die chinesische staatliche Reederei Cosco übernimmt für 368,5 Millionen Euro 67 Prozent der Anteile am Hafen von Piräus. Der Hafen in der Nähe von Athen ist der größte Passagierhafen in Europa. Die EU-Institutionen erpressen den gigantischen Ausverkauf von griechischem Staatseigentum als Bedingung für neue Kredite. Die Bevölkerung sieht keinen Cent von diesem Geld.
Hafenarbeiter und andere Beschäftigte streiken immer wieder gegen die erzwungenen Privatisierungen. Die Regierung von Alexis Tsipras kommt deswegen mit dem Ausverkauf und der weiteren Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der griechischen Bevölkerung lang nicht so schnell voran wie die führenden EU-Imperialisten das wollen. Die Privatisierungen sollten 50 Milliarden Euro einbringen; erzielt wurden bisher jedoch nur 3,5 Milliarden.
Proteste und Streiks gibt es auch gegen die geplanten Rentenkürzungen und Steuererhöhungen, ebenfalls EU-Diktat. Neue Renten sollen 15 Prozent niedriger sein als bisher. Gestern haben griechische Landwirte wichtige Straßenverbindungen mit ihren Traktoren gesperrt. Die Seeleute setzten einen 48-stündigen Streik fort, Eisenbahner legten den Schienenverkehr lahm, 2.000 Freiberufler/-innen und Geschäftsleute aller Sparten demonstrierten in Athen gegen die Rentenkürzungen. Für den 4. Februar sind landesweite Streiks geplant.