Sozialismus
Weltweite Verbundenheit und Initiative in der Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Nepal
21.01.16 - Die Frauen in Nepal haben im Vertrauen auf die Solidarität der Frauen der Welt beschlossen, im Kampf gegen den Boykott der indischen Regierung die 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vom 13. bis 18. März in der Hauptstadt Kathmandu wie geplant durchzuführen. Seitdem berichten die Weltfrauen von einem weltweiten Aufschwung von Interesse und Initiative. Das spiegelt das weltweit wachsende internationale Frauenbewusstsein und das große Bedürfnis nach Zusammenschluss wieder. Jede Woche melden sich neue Frauen aus aller Welt und es entstehen neue Verbindungen. Sie ist die zweite Weltfrauenkonferenz nach der Premiere 2011 in Caracas (Venezuela), an der 3.500 Menschen aus 43 Ländern und fünf der sechs Weltkontinente teilnahmen, unter ihnen 102 Delegierte zur Generalversammlung von 90 verschiedenen Organisationen; 56 Frauenorganisationen und -bewegungen; 17 Gewerkschaften; 15 Parteien und linke Bewegungen; acht NGOs; zwei staatliche Organisationen; sieben Migrantenorganisationen; fünf Volksbewegungen und sieben Vertreterinnen der nationalen Vorbereitungskomitees für die Weltfrauenkonferenz
In der Abschlussresolution der 1. Weltfrauenkonferenz heißt es: "Wir wollen die kämpferische Frauenbewegung in jedem Land entwickeln und konzentrieren unsere Zusammenarbeit auf drei weltweite Kampftage der kämpferischen Frauenbewegung. Darüber hinaus werden wir verschiedene Formen des Kampfs, der Solidarität und der Mobilisierung entwickeln. Wir werden die Beschlüsse verbreiten, die von den Frauen während der Generalversammlung der Delegierten und in den Workshops beschlossen wurden. ... Arbeiten wir zusammen über Länder- und Sprachgrenzen hinweg! Nutzen wir die reichhaltigen Potenziale unserer Erfahrungen und Kulturen! Nutzen wir die unterschiedlichen Formen der Kommunikation, Koordinierung und Kooperation um unsere gemeinsame Arbeit zu vertiefen und zu erweitern. Durchbrechen wir alle Schranken mit Hilfe von alternativer Kommunikation und gegenseitiger Solidarität, um die kämpferische Weltfrauenbewegung zu stärken. Es leben die Weltkonferenzen der kämpferischen Frauenbewegung! Vorwärts mit der Befreiung der Frau und der Menschheit! Das ist unsere Aufgabe und Herausforderung für das 21. Jahrhundert." Diese Resolution gilt es mit der 2. Weltfrauenkonferenz weiter voranzutreiben.
In vielen gesellschaftlichen Bewegungen spielen Frauen eine sehr aktive Rolle, was sich beispielsweise bei den Protesten der Umweltbewegung gegen die Weltklimakonferenz in Paris zeigte. Die Weltfrauenkonferenz stieß auf viel Interesse. Neue Kontakte entstanden – z.B. zu Frauen aus Namibia und Kenia und damit Verbindungen zum Weltmarsch der Frauen in Afrika. Die Europakoordinatorin Monika Gärtner-Engel berichtet: „Der Weltfrauenmarsch 2015 hatte einen wichtigen Höhepunkt in Kenia und hat in Afrika Massen von Frauen bewegt. Wenn jetzt eine Verbindung zum Internationalen Sekretariat des Weltfrauenmarsches in Mozambik entstanden ist und Vertreterinnen des Weltfrauenmarsches aus Afrika zur Weltfrauenkonferenz kommen wollen, freut uns das sehr.
Das Prinzip der Weltfrauenkonferenz ist, dass die Delegierten von ihren jeweiligen Bewegungen und Ländern selbst finanziert werden. Gleichzeitig haben die deutschen Frauen Partnerschaften beschlossen. Sie unterstützen je eine Frau mit dem, was aus dem jeweiligen Land nicht selbst aufgebracht werden kann. Dabei entwickeln sich auch langfristige neue Beziehungen. Hier gibt es bereits gute Initiativen und noch sehr viel Bedarf! Gruppen, die Partnerschaften suchen, sollen sich an gaertner.engel@t-online.de werden. Ich rechne mit vielen kurzfristigen Anfragen aus Afrika und Osteuropa!“
Die Frauen müssen nicht nur das Finanzierungsproblem lösen, um die Frauenbewegung ihres Land auf der Weltfrauenkonferenz zu vertreten. Die Partnerschaft bezieht sich auf Unterstützung beim Visum, bei der Erstellung des jeweiligen Länderberichts und seiner Übersetzung und vieles mehr.
Auch an der Vorbereitung der Workshops wird gearbeitet, teils von internationalen Teams. Nicht nur aus Afrika gibt es begeisternde Nachrichten über Teilnehmerinnen: Inzwischen gibt es die feste Zusage, dass eine Vertreterin der YPJ (der Frauenverteidigungseinheiten aus Rojava) an der Weltfrauenkonferenz teilnehmen wird.
Alle Infos und das Anmeldeformular finden sich unter www.worldwomensconference.org
Die nächste Ausgabe des „Rote Fahne“-Magazins wird ausführlich über die Weltfrauen, die Weltfrauenkonferenz und Nepal berichten. Auch internationale Teilnehmerinnen wollen sich und ihre Kämpfe vorstellen. Eine Super-Einstimmung auf die Weltfrauenkonferenz. Sie kann hier bestellt werden.