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Rekordstrafe für Kartell von Daimler & Co.

Rekordstrafe für Kartell von Daimler & Co.
Dieter Zetsche (foto: RudolfSimon/CC BY-SA 3.0)

05.08.16 - Wegen illegaler Preisabsprachen hat die EU-Kommission führende europäische LKW-Hersteller zu einer Kartellstrafe von 2,93 Milliarden Euro verurteilt (siehe rf-news). Davon entfällt auf Daimler mit über einer Milliarde Euro die höchste Geldbuße. Dieses Kartell wurde auf "höchster Führungsebene" organisiert; so 1999 mit dem damaligen LKW-Vorstand und heutigen Daimler-Chef Dieter Zetsche. 14 Jahre lang wurden nicht nur Verkaufspreise abgesprochen, sondern auch - wie der Zeitplan für die Einführung von Technologien zur Minderung schädlicher Emissionen sabotiert werden kann. Außerdem wurde "geregelt", wie Kosten auf die Kunden abgewälzt werden können.

Laut einer Sprecherin des Aufsichtsrates von Daimler, sieht dieser „keinen Anlass, Schadensersatzansprüche gegen Vorstandsmitglieder geltend zu machen“. Vielmehr wurden bereits seit 2011 in den Jahresabschlüssen, in weiser Voraussicht, gewinn- und steuermindernde „Rückstellungen“ gebildet!

Jetzt, nachdem der systematische Betrug nicht mehr zu bestreiten ist, gibt sich der Vorstand reumütig – wie bei VW! Der Vorstand behauptet, Konsequenzen daraus gezogen und sichergestellt zu haben, „dass alle Mitarbeiter in Übereinstimmung mit dem geltenden Recht handeln“. Das ist der billige Versuch, auch die Daimler-Beschäftigten dafür verantwortlich zu machen.