Jugend
Erfolgreiche antifaschistische REBELL-Veranstaltung in Hildburghausen
Truckenthal (Korrespondenz), 11.08.16: Am 9. August hatte der Jugendverband REBELL in Hildburghausen zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „Warum gehören alle faschistischen Organisationen verboten“ eingeladen. Zuvor wurde kräftig auf dem Sommercamp des REBELL und in Hildburghausen mit Infoblättern und Musik mobilisiert. Schließlich kamen ca. 50 Interessierte. Auch viele Flüchtlinge aus der Region waren gekommen. Schnell waren Übersetzer organisiert, die den internationalen Gästen aus Marokko, Syrien, Afghanistan oder dem Iran halfen, der Veranstaltung zu folgen.
Tassilo vom REBELL begrüßte die Gäste in der schönen Gaststätte „Burghof“ und hielt einen Einladungsbeitrag. Er widersprach der Behauptung, die Menschen in Hildburghausen wären alle rechts und wären für antifaschistische Überzeugungen nicht zu gewinnen. Denn es hatte sich schon bei einer antifaschistischen Demonstration des REBELL im Mai gezeigt, dass die Menschen in Hildburghausen regelrecht dankbar waren, dass gegen ein faschistisches Musikkonzert der Protest und Widerstand organisiert wurde.
Tassilo betonte, dass faschistische und rassistische Tendenzen nicht aus der Bevölkerung kommen, sondern bewusst staatlich gefördert wird. Es ist der Kapitalismus, der die Faschisten zur Spaltung und Einschüchterungen der breiten Massen braucht, um z.B. von den eigentlichen Fluchtursachen abzulenken. Zur Aufrechterhaltung seiner Macht- und Ausbeuterordnung kennt der Kapitalismus zwei grundlegende Herrschaftsformen, die bürgerliche Demokratie mit der hauptsächlichen Herrschaftsmethode des Betrugs und den Faschismus mit der hauptsächlichen Herrschaftsmethode der offen terroristischen Gewalt. Das ist kein deutsches Problem, sondern ein internationales.
Es schloss sich eine lebendige Diskussion an. So berichtete ein Gast aus Marokko, das islamistische Faschisten Demokraten und Revolutionäre im arabischen Frühling bedrohte, die Herrschenden sie vor allem zur Bekämpfung des arabischen Frühlings gefördert haben. Ein Lokalpolitiker der Linkspartei bedankte sich für diese Veranstaltung und erzählte, dass er auch schon im Mai die antifaschistische Demo mit unterstützt habe. Er freue sich auch sehr über den Enthusiasmus des Referenten, sehe aber die Stimmung unter der Bevölkerung nicht so positiv.
Günter Slave von der MLPD erwiderte, nicht die Bevölkerung sei nach rechts gerückt, sondern die Bundesregierung, die zugleich dabei hilft, Parteien wie eine AfD salonfähig zu machen. Das sei Ausdruck einer Polarisierung in der Gesellschaft. Dem Rechtsruck der Regierung steht ein sich festigender Linkstrend unter der Bevölkerung gegenüber. Am Ende wurde zum Abschlussfest für den kommenden Freitag eingeladen und einige Flüchtlinge haben ihr Kommen zugesagt, um den REBELL näher kennen zu lernen.