International
KCK: "Angriff auf Rojava ist ein Angriff auf alle Kurden"
25.08.16 - Die Türkei hat ihre Operation "Schutzschild Euphrat" ausgeweitet. Einen Tag nach deren Beginn sind zehn weitere Panzer der türkischen Armee auf syrisches Territorium vorgedrungen. Wie Augenzeugen berichteten, wurden auch mehrere Krankenwagen und schwere Geschütze über die Grenze gebracht. Unverhohlen nennen türkische Regierung und bürgerliche Medien inzwischen das Ziel, den IS aus der Grenzstadt Dscharablus zu vertreiben und die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) mit den YPG-Einheiten als Kern daran zu hindern, das Gebit zu erobern, als gleichrangig.
Der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım betont, dass es jetzt darum gehe, die YPG über den Euphrat zurückzudrängen. "Bis das verwirklicht ist, werden unsere Operationen weitergehen", sagte er gestern abend.
Die USA unterstützen dieses konterrevolutionäre Vorgehen inzwischen ebenfalls offen und direkt: "Wir unterstützen nachdrücklich, was das türkische Militär tut", sagte Vizepräsident Joe Biden bei seinem Türkei-Besuch am gestrigen Mittwoch.
Der Exekutivrat der Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK) verurteilt den türkischen Angriff auf die syrischen Kurden. Er ist der Meinung, dass die angebliche "Vertreibung" des IS aus Dscharablus eine reine Farce sei; sie sei mit Zustimmung des IS geschehen. Das Ziel des türkischen Militärs sei nicht die Vertreibung der faschistischen Banden, sondern ein Angriff auf die Demokratischen Kräfte Syriens und auf Rojava.
"Es ist ein Angriff auf die Demokratisierung Syriens und die Schaffung eines Syrien, in dem kurdische und arabische Bevölkerung, in dem Assyrer, Turkmenen, Tscherkessen, Armenier und Drusen friedlich koexistieren. Die Türkei will die Region unter ihren Einfluss bekommen und greift mit ihrer schmutzigen Politik die Interessen aller Völker der Region an."
Der KCK-Exekutivrat ruft alle demokratischen Kräfte in der Region, in der Türkei und weltweit dazu auf, den kurdischen Freiheitskampf zu unterstützen und die Revolution in Rojava zu schützen.
rf-news wird morgen ausführlich berichten.