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Köln: Begeisterndes kurdisches Kulturfestival!

Köln: Begeisterndes kurdisches Kulturfestival!
(rf-foto)

Köln (Korrespondenz), 05.09.16: Inmitten eines riesigen Polizeiaufgebots fand am Samstag ein begeisterndes Kulturfestival statt. Es stand im Zeichen der Forderung: "Weg mit dem PKK-Verbot! Freiheit für Öcalan!"

Aus ganz Europa waren Kurden nach Köln geströmt. Neben vielen musikalischen Höhepunkten wurden besonders der Auftritt von Salih Muslim, dem Co-Vorsitzenden der PYD¹, und von Selahattin Demirtas, dem Vorsitzenden der HDP, mit frenetischem Beifall bedacht. Salih Muslim griff die Politik der Erdogan-Regierung an, die unter dem Vorwand, es gehe gegen den IS, die Kurden angreift. Er betonte, dass sich der kurdische Freiheitskampf nicht gegen andere Völker richtet. Demirtas ging auf die Angriffe auf die kurdischen Städte auf türkischem Staatsgebiet ein und stellte heraus, dass der Befreiungskampf ein Kampf um Freiheit und Demokratie ist.

MLPD und REBELL hielten ein gemeinsames Grußwort, das mehrfach von Beifall unterbrochen wurde. Sie griffen die deutsche Regierung an, die in Abstimmung mit dem türkischen Geheimdienst Revolutionäre aus der Türkei und aus Kurdistan verfolgt und ins Gefängnis steckt.

Ernst Herbert stellte den Gedanken eines gemeinsamen Bündnisses von revolutionären, internationalistischen und klassenkämpferischen Arbeitern vor. Er sagte: "Solidarität mit den Befreiungskämpfen auf der Welt und der Klassenkampf in Deutschland sind zwei Seiten einer Medaille. Wenn wir eine dem Imperialismus überlegene Kraft werden wollen, dann müssen wir uns zusammenschließen!"

Die MLPD war außerdem mit einem großen Infostand vertreten. Mit vielen Menschen wurde über das Bündnis, das aufgebaut werden soll, diskutiert. Einig waren wir uns mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass die Absage des Stadions als Veranstaltungsort und das massive Polizeiaufgebot vor allem den Zweck hatten, die PKK in der öffentlichen Meinung zu diskreditieren, um damit Erdogan zu stützen und gegen die große Sympathie, die der Befreiungskampf in Rojava hat, Stimmung zu machen.

Zwischenzeitlich sperrte die Polizei sogar die Deutzer Brücke für Straßenbahnen, Fußgänger und Autos und kappte damit eine zentrale Verkehrsachse in Köln.

¹ Aufgrund einer Fehlinformation hatten wir in der ursprünglichen Version dieses Artikels den Regierungschef von Rojava, Enver Müslim, als Redner genannt. Es handelte sich aber tatsächlich - wie jetzt auch hier zu lesen - um Salih Muslim. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen!