Umwelt

Monsanto-Übernahme durch Bayer: Welternährung als Spielball der internationalen Monopole

Monsanto-Übernahme durch Bayer: Welternährung als Spielball der internationalen Monopole
(grafik: Coordination gegen BAYER-Gefahren)

Leipzig (Korrespondenz), 19.09.16: Mit dem Kombipaket von Monsanto mit genmanipuliertem Saatgut und Bayer mit korrespondierenden Pestiziden wird die Machtkonzentrationswelle der weltweiten Agrarindustrie auf die Spitze getrieben (rf-news berichtete über die Übernahme und eine Protestkundgebung in Köln).

Schon jetzt kontrollieren die "großen Sechs" Monsanto, Syngenta, Bayer, DuPont und BASF 75 Prozent der globalen Agrarindustrie und über 60 Prozent des Saatgutmarktes. Die Flächen für gentechnisch veränderten Mais und Weizen betragen weltweit rd. 175 Millionen Hektar und steigen jährlich um ca. 8 Millionen.

Angesichts stagnierender Märkte versprechen besonders grenzüberschreitende Fusionen und Übernahmen neue Maximalprofite. Diese Entwicklung ist Ausdruck der verschärften Konkurrenz innerhalb des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals bis zur gegenseitigen Vernichtung. Tatsächlich gibt es den gewaltigsten Schub an internationalen Fusionen seit 2007: 2015 erreichten die Fusionen einen Rekordwert von gut 4,5 Billionen Dollar, eine Steigerung von 43 Prozent gegenüber 2014.

Dass die EU das Verbot des Einsatzes von Glyphosat aufschob, ist eine Dienstleistung im Interesse der Fusion von Bayer und Monsanto. Diese treten mit der Fusion die Flucht nach vorne an aus einem stagnierenden, rückläufigen Markt. Monsanto hatte im 3. Quartal 2016 Umsatzeinbußen von 8 Prozent.

Finanziert wird der Deal mit einem Eigenanteil von 19 Prozent und mit Hilfe der Großbanken, wie Credit Suisse, Goldmann Sachs, HSBC und JP Morgan. Erwartet werden Renditen in zweistelliger Höhe. Das Freihandelsabkommen TTIP soll dafür die politischen Rahmenbedingungen weiter verbessern.