International
Der "Day of Song" lebt!
Oberhausen (Korrespondenz), 10.10.16: Ein schöner Tag war das! Am vergangenen Samstag organisierten wir vom Ruhrchor in Essen einen "kulturellen Protest" gegen das allmähliche Verschwindenlassen des "Day of Song" im Ruhrgebiet. Mitten in der Fußgängerzone, vor der "Lichtburg", haben wir vier Stunden lang gesungen, kurze Ansprachen gehalten, einen Offenen Protestbrief verteilt und mit vielen Passanten gesprochen.
Am meisten Applaus gab es immer wieder für unsere antifaschistischen Lieder – auch als Protest gegen die faschistischen Umtriebe am gleichen Tag in Dortmund. Zahlreiche Leute haben erfreut unsere Liederhefte genommen (und dafür gespendet), mitgesungen und unser Anliegen unterstützt. Ein schönes Highlight war auch, dass Ralf Gottesleben vom Essener Künstlerduo "Sago" vorbeikam und locker auf dem Piano improvisierte.
Der "Day of Song" war während mehrerer Jahre ein tolles kulturelles Ereignis. In vielen Städten haben sich Chöre und Musikgruppen auf die Straßen gestellt, haben in Altenheimen und auf Schiffen gesungen. Um 12 Uhr war dann überall das "Steigerlied" dran, das hat uns über alle Stadtgrenzen hinweg verbunden. Ein wirklich massenhaftes, von der Bevölkerung selbst gestaltetes Kulturereignis. Aber 2014 verkündete die Ruhr-Tourismus GmbH dann das Aus wegen "mangelnder Strahlkraft". Es ging wohl um einen Mangel an Profit!
Mit "Unserem Day of Song" letzten Samstag haben wir die zahlreichen Proteste laut unterstützt – und das war für uns sicher nicht das letzte Mal. Wir hoffen, dass sich künftig noch mehr Chöre anschließen werden – denn um uns selber müssen wir uns selber kümmern!