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Philippinen: Wohin geht Präsident Duterte?

Philippinen: Wohin geht Präsident Duterte?
1. Mai in Manila 2013

25.10.16 - Kaum ein Regierungspräsident geht derzeit so durch die Presse wie der philippinische, Rodrigo Duterte. In vielen Medien erscheint er als übler Reaktionär. Ein anderes, differenziertes Bild zeichnet die Befreiungsbewegung der Nationalen Demokratischen Front der Philippinen (NDFP). Duterte hat politische Gefangene freigelassen und den jahrelang brachliegenden Friedensprozess wieder aufgenommen. Der neue Präsident hat vier Vertreter der nationaldemokratischen Bewegung in seine Regierung aufgenommen. Derzeit ist Duterte auf Asienreise.

Für Aufsehen sorgte seine in China erklärte Loslösung der Philippinen von den USA. "Ich verkünde meine Trennung von den USA", so Duterte am 20. Oktober bei einem Wirtschaftsforum in Peking. Zuvor war er mit militärischen Ehren empfangen worden. Duterte nahm gemeinsam mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping an der Unterzeichnung von dreizehn bilateralen Verträgen über eine Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Infrastruktur und Landwirtschaft teil. Heute wird Duterte in Japan erwartet.

Dutertes "Äußerungen bringen seine sehr gemischte Persönlichkeit zutage. Er sagt Dinge von der linken Seite – und ebenso von der rechten Seite. Solange es ihm passt", so Joma Sison, Chefberater der NDFP, in einem ausführlichen Interview Anfang August mit dem Rote Fahne-Magazin. "Die NDFP ist bereit, mit Duterte voran zu schreiten, wenn Duterte vorangeht", so Joma Sison weiter.

Sich vom Einfluss des US-Imperialismus zu lösen, um sich in neue Abhängigkeit vom imperialistischen China zu begeben, kann in diesem Sinne keine Alternative sein.

Die MLPD und die Deutsch-Philippinischen Freunde e. V. freuen sich über die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren. Morgen, am Mittwochabend, ist im Rahmen der Veranstaltungsreihe"Internationalismus Live" Coni Ledesma zu Gast in Gelsenkirchen. Sie ist Mitglied der Kommission der NDFP bei den Friedensverhandlungen mit der philippinischen Regierung und Vorsitzende des Komitees Frauen- Kinderrechte in der NDFP.

Sie wird im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungsreihe Internationalismus Live mit dem Publikum über "die Perspektiven des Befreiungskampfes nach dem Amtsantritt von Präsident Duterte" diskutieren. Unter diesem Motto steht die Veranstaltung, die in Gelsenkirchen stattfindet. Veranstalterin ist die MLPD in Zusammenarbeit mit den Deutsch-Philippinischen Freunden e.V.

Das philippinische Volk und die Kommunistische Partei der Philippinen (CPP) stehen in ihrem Freiheitskampf vor großen neuen Herausforderungen", schreibt eine Korrespondentin zu der Veranstaltung. Und weiter: "Der Einfluss des Nachbarlandes China als neuimperialistisches Land wächst. In dieser Situation hat das philippinische Volk bei der Wahl im Mai 2016 bisherigen korrupten Politikern und Parteien eine klare Absage erteilt. Mit überwältigender Mehrheit wurde der neue Präsident Duterte gewählt. Die internationale bürgerliche Presse setzt diesem Präsidenten in erster Linie Hetze entgegen, ohne die Hintergründe genauer zu durchleuchten. Dem seit Jahrzehnten andauernden Befreiungskampf des philippinischen Volkes und dem Kampf der philippinischen Arbeiterklasse gehört unsere volle Solidarität. Wie können wir gemeinsam die internationale Solidarität, Zusammenarbeit und Hilfe stärken?"

Am Mittwochabend ist die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren und zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am morgigen Mittwoch, dem 26. Oktober 2016, statt. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass um 18 Uhr. Veranstaltungsort ist das Dienstleistungszentrum Horster Mitte, Schmalhorststraße 1. Snacks (philippinische Frühlingsrollen und deutsche Butterbrezeln) sowie kulturelle Beiträge runden das Programm ab. Eintritt: 4 Euro / ermäßigt 2 Euro