Politik
Kämpferischer Protest gegen Stellenabbau bei Bosch AS in Schwäbisch Gmünd
Schwäbisch Gmünd (Korrespondenz), 21.11.16: Über 1.000 Kolleginnen und Kollegen protestierten am Samstag bei teils strömendem Regen gegen den geplanten Stellenabbau bei Bosch Automotive Steering auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd. Aufgerufen dazu hatte der IG Metall-Vertrauenskörper mit einem Flugblatt: "Wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen! Wir müssen uns wehren! JETZT!"
760 der 5.500 Stammarbeitsplätze und 200 Befristete sollen abgebaut werden. Hinzu kommen möglicherweise weitere 600 Arbeitspläze, wenn die Belegschaft nicht zu weitreichenden "Zugeständnissen" bei Tariferrungenschaften wie bezahlten Pausen, Urlaubstagen, Sonderzahlungen und anderem bereit ist. Ein wahrer Horrorkatalog soll mittels Erpressung durchgesetzt werden. Es kam deshalb gut an, als der Vorsitzende des IG Metall-Vertrauenskörpers Hussein Ekinci ins Mikrofon rief: "Bosch wird uns noch von einer ganz anderen Seite kennen lernen!" Er plädierte dafür, dass der Kampf weiter gehen muss.
Viel Solidarität erfuhren die Boschler von anderen Betrieben. IG Metall-Sekretär Roland Hamm las eine ganze Liste von Betrieben vor, die mit Transparenten und Delegationen da waren. Teils stehen sie selber im Kampf um ihre Arbeitsplätze, wie beim Wäschehersteller Triumph in Heubach, teils waren es Belegschaften anderer Metallbetriebe mit Kampferfahrung wie von Mahle in Lorch usw.
Eine Delegation von Bosch Packaging aus Waiblingen begrüßte Hamm mit dem Dank für die Solidarität heute und versprach umgekehrt die Solidarität von Bosch AS im Kampf gegen die Vernichtung von 150 Arbeitsplätzen dort. ... Die MLPD trug mit einem Transparent zur 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich zu lebhaften Auseinandersetzungen bei und machte das Internationalistische Bündnis bekannt.