Wirtschaft
Start der Metalltarifrunde 2016: Die Arbeiter müssen ihre eigene Rechnung aufmachen!
04.02.16 - Anlässlich des Starts der aktuellen Tarifrunde für die Metall-Beschäftigten empfiehlt der IG-Metall-Vorstand den regionalen Tarifkommissionen einen Forderungsrahmen von 4,5 bis 5 Prozent für höhere Löhne und Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Präsident des Kapitalistenverbands Gesamtmetall, Dr. Rainer Dulger, droht umgehend, es sei "die falsche Zeit für Höhenflüge" und der "Standort Deutschland" sei in Gefahr. Dass der Vertreter der Metallmonopole als Erstes in populistischer Weise an die Öffentlichkeit geht, hat einen Grund: die Angst vor einem entschlossenen und gemeinsamen Vorgehen der Arbeiterinnen und Arbeiter.
Denn um sie und ihr Leben geht es hier und nicht um die Maximalprofite der Konzerne. Die Arbeiterinnen und Arbeiter im Metallbereich müssen ihre eigene Rechnung aufmachen. Sie müssen seit Jahren mit einer gewachsenen Preissteigerung klarkommen, die mit der Entwicklung der Löhne nicht einhergeht. So steigen die Mieten in Metropolregionen jährlich um 5 Prozent. Der aktuelle Öl- und Spritpreis mag zwar am Boden liegen, aber die Preise für die Lebenshaltung sind keinesfalls am Boden.
Zu nennen wären hier in erster Linie der öffentliche Nahverkehr und die Krankenkassenbeiträge. Die Lohnerhöhungen der letzten Jahre waren zwar vorhanden, aber die Löhne wurden einerseits nur leicht erhöht und andererseits waren diese Erhöhungen nur Zugeständnisse, die die Monopolkalpitalisten machen mussten.
Der Kampf um die Erhöhung der Löhne geht viel weiter, als nur um das regelmäßige Ritual der Tarifrundenverhandlungen. Er geht auch um den Zusammenschluss der Arbeiterinnen und Arbeiter. Denn nur wenn sie gemeinsam kämpfen, können sie etwas erreichen. Von vorneherein muss Kurs auf den Kampf um die volle Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen genommen werden.
In der aktuellen politischen Situation der Polarisierung ist es wichtig für die Arbeiterinnen und Arbeiter, sich zusammenzuschließen, sich auseinanderzusetzen, die Gemeinsamkeiten als Klasse zu erkennen und als solche mit voller Kraft zu handeln.
In den Belegschaften wächst seit Jahren der Unmut darüber, dass oft schon nach den ersten Warnstreiks abgeschlossen wurde, statt die volle gewerkschaftliche Kampfkraft mit Urabstimmung und Flächenstreik einzusetzen. Machtvolle Streiks waren und sind das Mittel, den Kapitalisten Zugeständnisse abzuringen.
Weiterhin muss die Tarifrunde auch mit dem Kampf für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich verbunden werden. Die MLPD hat diese Forderung schon vor Jahren aufgestellt und unterstützt die Belegschaften mit ihrem Know-How in der Auslösung und Führung von Kämpfen. Darauf können sich die Arbeiterinnen und Arbeiter verlassen.
Nur wenn die Arbeiterinnen und Arbeiter sich zusammenschließen, gemeinsam kämpfen und den gewerkschaftlichen Rahmen - wenn nötig - auch verlassen, ist ihnen der Erfolg sicher.