Umwelt
Fahrverbote für 13 Millionen Diesel-Autos?
20.12.16 - In Deutschland gibt es jährlich rund 7.000 Todesfälle durch Abgase aus dem Straßenverkehr – das berichten Forscher im Fachjournal Nature vom September 2015. Im April 2014 stellte das Bundesamt für Umwelt bereits fest, dass die Feinstaubbelastung in deutschen Städten zunimmt. Der Individualverkehr in den Städten ist eine Hauptquelle der Luftverschmutzung.
Als Reaktion darauf schlägt jetzt das Bundesumweltministerium Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in den Städten vor. Dazu liegt ein Verordnungsentwurf vor, der den Kommunen die Verhängung von Fahrverboten ermöglichen soll. Dafür gibt es drei Vorschläge: eine blaue Plakette, mit der nur noch bestimmte Diesel- und Benzin-Autos in eine Verbotszone fahren dürfen. Oder die Sperrung der Zufahrt für alle Dieselfahrzeuge oder Zufahrt nur für neue Modelle. Als dritte Möglichkeit wird vorgeschlagen, dass Fahrzeuge mit geraden und ungeraden Kfz-Endziffern nur mehr abwechselnd fahren können.
Es gibt in Deutschland 13 Millionen Dieselfahrzeuge. Der größte Teil davon dürfte von möglichen Fahrverboten betroffen sein. Schuld für den Anstieg der Schadstoffbelastung in den Städten sind hauptsächlich die Manipulationen der Abgaswerte und des Kraftstoffverbrauchs durch VW und nahezu alle anderen Auto-Konzerne. Doch statt die Verantwortlichen in den Konzernetagen strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen, sollen jetzt die Autofahrer, vor allem die mit Diesel-Autos, die Folgen tragen.
Sie werden gleich mehrfach betrogen: durch den Wertverlust ihres Autos, ihre gesundheitliche Schädigung und dann auch noch durch die Einschränkung der Nutzung ihres Autos. Um die Luft in den Städten sauber zu machen, sind ganz andere Maßnahmen notwendig. VW und die anderen Autokonzerne müssen Strafgelder für die zusätzlichen Emissionen in die Atmosphäre in Höhe der Gewinnsumme von 2010 bis 2015 zahlen! Diese Gelder müssen für den Umweltschutz genutzt werden! Zum Beispiel für den Ausbau eines kostenlosen öffentliche Nahverkehrs auf der Basis alternativer Energien.