International
Johnson Controls schließt Werk in Neuenburg
Mulhouse (Korrespondenz), 29.12.16: Zum 31. Dezember 2016 schließt der Vorstand von Johnson Controls das Werk im badischen Neuenburg. Von der Arbeitsplatzvernichtung sind 360 Menschen betroffen, davon 200 französische Grenzgänger/-innen.
Johnson Controls belieferte von diesem Werk in Neuenburg die PSA-Werke in Mulhouse und Sochaux. Für die neuen PSA-Modelle verlor Johnson Controls die Aufträge an einen französischen Konkurrenten.
Das Werk war 2008 eröffnet worden, um PSA aus nächste Nähe beliefern zu können. PSA wollte weniger Abhängigkeit von französischen Zulieferern, angeblich gab es Qualitätsprobleme und vor allem störten den Konzern die Streiks bei den französischen Zulieferern für die 35-Stunden-Woche.
Nachdem unter Francois Hollande die Ausbeutung der Arbeiterklasse auch in Frankreich weiter verschärft wurde, sei nun das Neuenburger Johnson Controls-Werk "nicht mehr konkurrenzfähig". Die französische Regionalzeitung Alsace schreibt, dass es mit einem Sozialplan nach "deutscher Art" gelungen sei, Streiks und Blockaden gegen die Werkschließung zu vermeiden.
Der Vorgang zeigt: Die Belegschaften der Autokonzerne und der Zulieferer dürfen sich nicht spalten lassen. Zusammenschluss und gemeinsamer Kampf über Konzern- und Ländergrenzen hinweg sind der aussichtsreiche Weg.