International
Felicia Langer schreibt an hungerstreikenden Palästinenser
11.02.16 - Es gibt Medien und Politiker, die Israel als die "einzige Demokratie im Nahen Osten" bezeichnen - ein Hohn! Die fortschrittliche Publizistin und Anwältin Felicia Langer schreibt in einem Offenen Brief an den hungerstreikenden palästinensischen Journalisten Mohammad al-Qiq, wie diese "einzige Demokratie im Nahen Osten" wieder einmal ihr wahres Völkerrecht verachtendes Gesicht zeigt: mit der Administrativhaft ohne Gerichtsverfahren, die mitunter unbegrenzt verlängert wird:
"... Wenn ich das Gesicht von Mohammad al-Qiq sehe, einem 33-jährigen Journalisten und Familienvater, der seit dem 24. November auf Hungerstreik ist, kommt meine Vergangenheit schmerzlich zu mir zurück. Die israelischen Behörden wollen die Haft trotz zahlreicher internationaler Proteste nicht aufheben und Mohammad al-Qiq freilassen, obwohl er seit Tagen in akuter Lebensgefahr schwebt. Die Haft wurde nur ausgesetzt, bis sich sein Gesundheitszustand 'verbessert', derzeit befindet er sich in einem israelischen Krankenhaus. ...
Auch ich möchte meine Stimme für seine Freilassung erheben, aus meiner langjährigen Erfahrung möchte ich aber noch etwas Persönliches hinzufügen: Mohammad weiß, dass er mit seinem Leben bezahlen wird, wenn er den Hungerstreik fortsetzt, und ist dazu bereit. Aber das ist überflüssig, der Preis zu hoch. Für Israel zählt das Leben eines Palästinensers nichts, wenn es um die Durchsetzung grausamer Prinzipien geht. Mohammad, bedenke aber, dass Dein Leben der gerechten Sache der Palästinenser mehr dienen wird als Dein Tod. Deine Stärke und Deine Würde hast Du bereits ausreichend gezeigt.
Alles Gute Dir - In Solidarität - meine Gedanken sind bei Dir"
Felicia Langer