Politik
"Weihnachtsgeschenk" der Volkswagen-Personalabteilung
Kassel (Korrespondenz), 09.01.17: Weihnachten besinnlich bei der Familie zu feiern war wirklich schön. Doch leider war es nicht nur ein kapitalistenfreundliches Jahr, weil die Feiertage auf die Wochenenden fielen. Unser "Arbeitgeber" VW hatte noch ein Schmankerl oben drauf, um die Krisenlasten noch mehr auf uns abzuwälzen.
Um nicht irgendwelche Fragen aufkommen zu lassen, wurde erst nach der Betriebsversammlung am 13.12.2016 verkündet, dass in Kassel aus der Aggregate-Aufbereitung weitere 20 Mitarbeiter ins Werk geschickt werden sollen und zwar für immer. Da niemand freiwillig gehen will, werden die Kolleginnen und Kollegen "fair" vom Unternehmen ausgewählt. Es hieß lediglich: "Es kann alle treffen". Zuvor wurden schon ständig Verschiebungen vorgenommen; die Kollegen durften allerdings nach ein paar Monaten wieder in der Aggregate zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren.
Die Kolleginnen und Kollegen erfuhren freitags, dass sie den folgenden Montag aus Normalschicht in den Dreischichtbetrieb gehen müssen. Es kam zu Unruhen und die Gewerkschaft forderte, dass man das nächste Mal Vorlaufzeit braucht.
Doch damit nicht genug. Es folgte am 20. Dezember ein Brief von VW an alle Normalschicht-Arbeiter in der Marke VW. In dem Brief wird mit dem demografischen Wandel gerechtfertigt, dass Stellen wegfallen und gefragt, ob man sich vorstellen kann, "ganz freiwillig" in den Dreischichtbetrieb zu gehen.
VW geht weiterhin skrupellos gegen die Gesundheit der Menschen vor. Es passiert ständig, dass Leute aus den Normalschichten in Dreischicht gesteckt werden. Dies soll jetzt systematisiert und auf die Spitze getrieben werden. Die kriminellen Machenschaften des VW-Konzerns und der Bundesregierung dürfen nicht die Kollegen ausbaden! Kein Kollege darf aus der Aggregate-Aufbereitung gehen!