International
Freunde der internationalen Automobilarbeiterkonferenz für 30-Stunden-Woche
11.02.17 - In einer Pressemitteilung zum Thema Elektro-Mobilität bei Daimler in Sindelfingen schreiben die "Freunde der internationalen Automobilarbeiterkonferenz Sindelfingen e.V.":
"Der Sindelfinger Verein der Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz fordert alle Beschäftigten in der Automobil- und Zulieferindustrie dazu auf, sich nicht auf Verschlechterungen von Arbeitsbedingungen im Zuge von grundlegenden Veränderungen in der Automobilproduktion einzulassen.
Gerade in Zeiten weitreichender Veränderungen - wie derzeit die Einführung von Elektro-Mobilität und Digitalisierung beim Autobau - versuchen Automobilkonzerne wie Daimler, erkämpfte Rechte der Beschäftigten abzubauen. So kritisieren wir entschieden die 'Betriebsvereinbarung zur Weiterentwicklung des Zukunftsbildes Sindelfingen 2020+', die letzte Woche bei Daimler Sindelfingen mit dem Betriebsrat abgeschlossen wurde ...
- In der Logistik sollen zig Arbeitsplätze in Lager- und Kommissionierungs-Bereichen praktisch sofort an Fremdfirmen vergeben werden. Das sind aber wichtige Tätigkeiten gerade für Kolleginnen und Kollegen, die gesundheitliche Einschränkungen haben.
- Für die folgende Generation der S-Klasse werden 4 Bereiche der Vormontage fremd vergeben. Auch dies betrifft zig Arbeitsplätze von Kolleginnen und Kollegen mit gesundheitlichen Einschränkungen, meist aufgrund jahrelanger Tätigkeit am Band.
- Im Rohbau sollen sowohl beim Elektro-Fahrzeug als auch für die folgende Generation der S-Klasse weitere wesentliche Bauteile, wie z.Bsp. Hauptboden, Motorhaube, Kotflügel und anderes fremd vergeben werden. Dies bedeutet, dass ganz zentrale Rohbauteile nicht mehr von Daimler-Beschäftigten selbst hergestellt werden ...
Deswegen sind nicht totale Flexibilisierung, Fremdvergaben und Reduzierung der Fertigungstiefe vorwärts gerichtete Antworten auf heutige Entwicklungen, sondern der Weg der Arbeitszeitverkürzung. Die Verteilung der Arbeit unter neuen Bedingungen, auf die Schultern Aller, ob bei Daimler oder den Zulieferern. Der nächste richtige Schritt, für den wir alle Metaller einigen, ist die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
Das ist die Antwort, dafür treten wir ein!"