International

Unmögliche Behandlug auf dem Ausländeramt Recklinghausen

Unmögliche Behandlug auf dem Ausländeramt Recklinghausen
Rathaus Recklunghausen (foto: Nordenfan/CC BY-SA 4.0)

Recklinghausen (Korrespondenz), 16.02.17: Volkan* (24) und Suganya* (22) sind verheiratet und im Winter vergangenen Jahres aus Aleppo nach Recklinghausen geflüchtet. Sie saßen eines Abends in Aleppo mit Brüdern und Freunden zusammen, als Assads Truppen kamen und zwei Brüder Suganya's deportieren. Zwei Tage später finden sie die Leichname mit Folterspuren vor der Haustür. Unter Todesangst macht sich das Pärchen auf die Flucht. Ihr Ziel ist Recklinghausen im Ruhrgebiet, wo Suganyas Eltern wohnen und sie sicher sein wollen. Unterwegs wird Suganya schwanger.

Endlich erreichen sie Deutschland. Im Aufnahmelager in Sachsen-Anhalt werden sie „registriert“. In einer Nacht wird das Lager von Faschisten lautstark belagert. Ein Brandsatz fliegt und es entsteht Feuer. Suganya hat Panik und erleidet eine Frühgeburt. Das Kind überlebt, ist aber schwächlich.

Im Krankenhaus bekommt sie Hilfe. Die Eltern mieten in Recklinghausen eine kleine Wohnung. Doch dann kommt das Ausländeramt Recklinghausen: es verweigert seine Zustimmung. Sie dürfen nicht bleiben, es verlangt die Rückkehr in das Aufnahmelager. Ein Flüchtlingshelfer nimmt sich der Sache an. Die Montagskundgebung macht den Fall öffentlich und auch die Recklinghäuser Zeitung greift den Fall auf. Und das Ausländeramt? Es schickt eine E-mail, sieht „keinen Grund für die Korrektur seiner Entscheidung“. Stimmen werden laut: „Was sind das denn für Leute dort? Sind die von der AfD?“

Am Ende können sie schließlich bleiben. Das ist ein Erfolg aller Beteiligten – und dem Herz couragierter Verwaltungsmitarbeiter. Der Kampf hat sich gelohnt. Das Ausländeramt Recklinghausen hat sich mit keinem Wort dazu geäußert.

*(Namen geändert – die Red.)