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Münster: 10.000 gegen AfD auf der Straße

Münster: 10.000 gegen AfD auf der Straße
Protest gegen AfD in Münster am 11. Februar 2017 (rf-foto)

Münster (Korrespondenz), 13.02.17: Zu ihrem "Neujahresempfang" hatte der Kreisverband der AfD in den Friedenssaal des Rathauses Münster eingeladen. Die Parteivorsitzende Frauke Petry war anwesend. Es kamen - geschützt durch ein gewaltiges Polizeiaufgebot - ca. 200 Anhänger, die von ca. 10.000 Gegendemonstranten begrüßt wurden. Frauke Petry traute sich nur mit ihrem Begleiter, dem AfD-Landeschef Marcus Pretzell, durch den Hintereingang des Rathauses zu gehen.

Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und verschiedenen Organisationen, darunter SPD, CDU, DKP, Grüne, Linkspartei, Internationalistische Liste/MLPD, ÖDP, Antifa, Attac, SDAJ, Kulturverein ODAK sowie auch Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen stellten sich der AfD in den Weg. Aufgerufen hatte hierzu u. a. das Bündnis "Keinen Meter den Nazis", in dem sich über 40 Gruppen zusammengeschlossen haben.

Auf einer Bühne traten neben dem Vertreter des Ausländerbeirates Omer Lütfü auch Vertreter der Gewerkschaften und die Band "Donots" aus Ibbenbüren auf. Omer Lütfü unterstrich, dass Flüchtlinge eine Bereicherung für die Gesellschaft sind. Gewerkschaftsvertreter machten klar, dass, wenn man sich von den "etablierten" Parteien nicht vertreten fühlt, man nicht aus Protest die AfD wählen kann.

Der ganze Prinzipalmarkt war ein riesiges Meer aus Menschen, die gegen die AfD lautstark ihren Protest äußerten und auf Plakaten oder Schildern präsentierten. Dort war u.a. zu lesen: "Münster bleibt bunt" oder "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch". Dieses Zitat von Bertolt Brecht ist eine Warnung vor dem Wiedererstarken des Faschismus. ...

Einige Demonstranten hatten auch Europafahnen, eine Kritik an der Haltung der AfD zur Europapolitik. Hier muss aber ganz klar gesagt werden: Die EU ist nicht das Bündnis der Völker, sondern ein imperialistisches Bündnis, welches nicht nur die Grenzen nach außen dichtmacht, Flüchtlingsboote abschießen lässt und Flüchtlinge an der Grenze festnimmt. Die EU betreibt eine zunehmend aggressive Politik ganz im Stil des Rechtsrucks der ultrarechten Parteien der jeweiligen Länder. Die AfD ist auch nur gegen die EU, weil sie den deutschen Imperialismus hier benachteiligt sieht, obwohl Deutschland das führende Land des EU-Imperialismus ist. ...

Das Internationalistische Bündnis sammelte Unterschriften für die Wahlzulassung der Internationalistischen Liste/MLPD, Unterstützungsunterschriften für die Listen des Bündnisses und lud mit einem eigenen Anti-AfD-Flugblatt zum nächsten Bündnistreffen ein. ...