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Chinesische VW-Arbeiter protestieren

Chinesische VW-Arbeiter protestieren
Foto von den protestierenden VW-Arbeitern (China Labour Bulletin - http://www.clb.org.hk/)

03.03.17 - Seit Wochen protestieren Leiharbeiter im zweitgrößten VW-Werk Chinas mit 22.000 Beschäftigten, FAW Volkswagen Changchun, gegen miserable Lohn- und Arbeitsbedingungen. Sie gehen mit ihrem Protest immer wieder auf die Straße - bis zu 500 Arbeiterinnen und Arbeiter beteiligten sich. Die Arbeiter sind wütend, denn sie werden als Leiharbeiter massiv benachteiligt und als Menschen zweiter Klasse behandelt – so einer der Organisatoren. "Wir verdienen weniger als die Hälfte des Lohns, den die Festangestellten erhalten", berichtet ein Beschäftigter. Einige von ihnen arbeiteten seit fast zehn Jahren Seite an Seite mit ihren Kollegen der Stammbelegschaft.

Diese Anklage macht deutlich: in seiner Krise geht der VW-Konzern weltweit zum Angriff auf erkämpfte Rechte und Mindeststandards über, um die Profite zu erhöhen. 2012 hatte VW in einer hoch gelobten "Charta der Zeitarbeit" die Gleichbezahlung mit der Stammbelegschaft ab dem 9. Beschäftigtenmonat ("Equal Pay2) und eine Begrenzung der Leiharbeit auf 36 Monate festgeschrieben.

Die Kolleginnen und Kollegen fordern eine Nachzahlung für die letzten Jahre und eine Festanstellung. Der Kampf der chinesischen VW-Kollegen ist von großer Bedeutung für den gemeinsamen Kampf aller VW-Belegschaften um jeden Arbeitsplatz und eine lebenswerte Zukunft.

rf-news prüft, ob es Kontaktmöglichkeiten für Solidaritätserklärungen gibt.