Ulm: Begeisternder Frauentag und empörender Polizeieinsatz

Ulm (Korrespondenz), 10.03.17: Über 70 Menschen konnte eine Aktionseinheit von mehreren Frauengruppen türkisch-kurdischer Migrantenorganisationen zum Internationalen Frauentag auf die Straße mobilisieren. Auch MLPD und Jugendverband REBELL beteiligten sich. Es wurde ein gemeinsam erstelltes Flugblatt verteilt, um das es durchaus heiße Diskussionen gab.

Treten wir nur für die Befreiung der „werktätigen Frauen“ ein oder sehen wir, dass die besondere Unterdrückung alle Frauen betrifft? Das konnte geklärt werden - ebenso, dass Männer bei der Aktion willkommen sind. Dass es leckeres Gebäck gab, ist schon lange „Standard“. Der Jugendverband REBELL hing Forderungen auf - als „rote Linie“, die nicht überschritten werden dürfen.

Die Polizei kam dann plötzlich an den Stand, beschlagnahmte ein kleines Transparent mit dem Hinweis, dass das verboten sei. Keiner wusste davon, die deutsche Übersetzung der kurdischen Aufschrift lautet: "Frauen, Jugend, Freiheit". Die Polizisten hatten eine vielseitige Dokumentation dabei, in der man beim Durchblättern auch dieses Transparent als „verboten“ finden konnte. Die beiden Trägerinnen mussten ihre Personalien angeben. Die beiden Polizisten meinten, damit sei eine Maßnahme eingeleitet, das ginge nun an die Kriminalpolizei (siehe rf-news von heute).

Die Empörung der Anwesenden war riesengroß. Wir werden also sehr wachsam sein müssen, was mit den beiden Frauen und der Versammlungsleiterin weiter passieren wird und gegen jede Kriminalisierung vorgehen. Aber wir haben darin Übung!