International
Münster: 400 Aktivistinnen und Aktivisten beim Fahrradkorso solidarisch mit Deniz Yücel
Münster (Korrespondenz), 13.03.17: "Free Deniz" war die zentrale Forderung der Demonstranten am letzten Freitag in Münster. Aufgerufen hatte das spontan gegründete "Bündnis - Free Deniz", das diese Aktion für ca. 70 Personen bei der Polizei angemeldet hatte. Bei wunderbarem Frühlingswetter hatten sich aber dann ca. 400 Menschen vor dem Rathaus der Stadt Münster zu einer Kundgebung mit anschließender Fahrrad-Demo eingefunden.
Die verschiedenen Rednerinnen und Redner forderten aber nicht nur die Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel, der seit dem 14. Februar 2017 durch die türkische Justiz festgehalten wird. Sie verwiesen darauf, dass 153 weitere Journalistinnen und Journalisten in türkischen Gefängnissen einsitzen, so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Aber es wurde sich nicht nur für die Meinungsfreiheit ausgesprochen, sondern die Proteste richteten sich gegen die Inhaftierung aller politischen Gefangen in der Türkei und gegen die Absicht Erdogans, ein Präsidialsystem in der Türkei errichten zu wollen. Die NEIN-Kampagne wurde begrüßt ...
Besondere Kritik wurde an der Haltung der Merkel-Regierung geübt. Der Münsteraner Rechtsanwalt und Aktivist von "Perspektive Rojava", Wilhelm Achepöhler, attackierte mit viel Hohn und Spott und unter großem Beifall und Gelächter der Anwesenden die Doppelmoral und Demagogie der deutschen Regierung im Umgang mit Menschenrechten und im Umgang mit der faschistischen Regierung in Ankara. Er verwies unter Protest auch darauf, dass die Bundesregierung das Verbot gegen die PKK aktuell weiter ausweitet, indem sie die Symbole von PYD und YPG wie die Symbole der PKK verboten hat.
Wir vom Internationalistischen Bündnis Münster waren mit einem Einladungsflugblatt für unser nächstes Treffen am kommenden Dienstag präsent, was auf großes Interesse stieß und in kürzester Zeit unter den Leuten vollständig verteilt war. Eine Teilnehmerin meinte: "Ich freue mich sehr über das Flugblatt, es gibt viel zu wenig solcher Infos und Flugblätter auf diesen Demos".
Zu Beginn der Kundgebung wurden wir durch den Dokumentarfilmer Lothar Hill zu einem Statement gebeten, das hier auf youtube zu sehen und zu hören ist.