Politik

Ein Feuerwerk der Verbrüderung, beeindruckender Kandidaten, überzeugender Argumente und "Gänsehaut"-Statements

Ein Feuerwerk der Verbrüderung, beeindruckender Kandidaten, überzeugender Argumente und "Gänsehaut"-Statements

23.04.17 - Mindestens 750 Besucher füllten gestern Abend den Ezgi-Saal in Köln-Braunsfeld, als die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Gärtner, die Gäste zur Auftaktveranstaltung für den Wahlkampf des Internationalistischen Bündnisses in Nordrhein-Westfalen begrüßte. Mitglieder und Unterstützer der mittlerweile 16 darin zusammengeschlossenen Organisationen waren gekommen, aber auch viele neue Interessierte. Teilweise hatten sie sich noch am gleichen Tag während der Proteste gegen den AfD-Parteitag entschlossen, mehr über die Internationalistische Liste/MLPD zu erfahren.

Die ganze Veranstaltung war ein Feuerwerk beeindruckender Kandidaten als "Politikerinnen und Politiker der Zukunft", der Verbrüderung unterschiedlichster Teilnehmer und berührender Statements, die nicht selten unter die Haut gingen. Sie platzte in sämtlichen Bestandteilen "aus allen Nähten" und brachte unzählige Argumente, warum man am 14. Mai die Liste 26 - Internationalistische Liste/MLPD - wählen muss.

BegeisterungGabi Gärtner beglückwünschte als erstes die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum erfolgreichen Protest gegen den AfD-Parteitag: "Keinen Fußbreit den Faschisten - dafür steht die Internationalistische Liste/MLPD." Sie reduziere sich zugleich nicht darauf, gegen etwas zu sein, sondern mache deutlich, "dass wirklicher Protest links ist".

Die neue Vorsitzende der MLPD setzte sich dazu auch mit der Frage auseinander, ob das nicht Illusionen in bürgerliche Wahlen verbreite: "Wir kritisieren den bürgerlichen Wahlbetrieb konsequent und die MLPD ist eine revolutionäre Partei. ... Ist das nicht ein krasser Widerspruch? Nein, denn uns die Stimme zu geben, bedeutet bereits, mit Betrug und Illusionen in die bürgerlichen Wahlen fertig werden."

Der Reihe nach knöpfte sich Gabi Gärtner die Regierungsmethode der SPD/Grünen-Landesregierung, aber auch die Wahlkampf-Parolen der bürgerlichen Parteien von CDU bis AfD vor und zerpflückte sie. Hannelore Krafts Vorgaukeln, es sei alles "auf einem guten Weg", werde immer mehr durch die gesellschaftliche Realität unterhöhlt: "Für mich ist jeder Politiker, der dafür ist, dass die Politik so bleibt wie sie ist, unten durch. Wir sind der Meinung, diese Welt muss verändert werden. Und wir sind die optimistischsten Menschen der Welt, wenn es darum geht, dass man sie grundsätzlich verändern kann."

Jung und AltSPD-Spitzenkandidat Martin Schulz habe nun - wie schon viele sozialdemokratischen Wahlkämpfer vor ihm - die "hart arbeitenden Menschen" wiederentdeckt: "Diese hart arbeitenden Menschen sind für uns nicht irgendwelche, um die wir uns jetzt kümmern müssen, weil sie so benachteiligt sind. Das sind die, die bei uns Politik machen. Wir sind stolz auf die Bergleute, Stahlarbeiter, Autoarbeiter, Krankenschwestern ..., die die Internationalistische Liste/MLPD prägen und dort auch kandidieren!" Dazu passte die anschließende Vorstellung der 26 Kandidatinnen und Kandidaten auf der Landesliste und weiterer örtlicher Direktkandidaten. Sie zeigte, wie breit das Bündnis aufgestellt ist. In ihren Statements wurde deutlich, wie eng sie alle mit dem Leben und den Anliegen der Leute in Nordrhein-Westfalen verbunden sind.

Gabi Gärtner forderte auf: "Lasst uns in den nächsten Wochen um jede Stimme kämpfen: bei den Jungwählern, bei den Rentnern, in den Betrieben, Stadtteilen und Hochschulen, unter Flüchtlingen und Migranten, in der Frauen- und Umweltbewegung. Lasst uns Tausende gewinnen, selbst im Internationalistischen Bündnis und unseren Wählerinitiativen aktiv zu werden!"

BuendnispartnerNach der Pause stellten sich Vertreterinnen und Vertreter der 16 Trägerorganisationen des Bündnisses vor. Ein Vertreter aus dem syrisch-kurdischen Kobane wünschte der Internationalistischen Liste/MLPD und Gabi Gärtner viel Erfolg bei der Wahl. Er versprach, dass sie die Unterstützung durch die MLPD "in schwierigen Zeiten" zurückgeben wollen: "Jetzt stehen wir euch bei diesen Wahlen bei." Mit einem riesigen Transparent präsentierten sich die Mitglieder der Jugendplattform im Internationalistischen Bündnis.

All das beeindruckte die Besucherinnen und Besucher tief. Ein Besucher aus Bochum: "Die Rede fand ich sehr gut. Sie war vielfältig, nicht zu lang und vor allem sehr verständlich. Sie hat die anderen Parteien gut auseinander genommen und sie hat auch mal hinter die Kulissen geblickt." Der Optimismus der Veranstaltung steckte an. Dazu trugen die Auftritte toller Bands und Kulturgruppen bei - "Gehörwäsche" aus Köln, "The Boom" aus Wuppertal, die Musik- und Tanzgruppe "Koma Rojava" und "Rauf Kelesh". Nach einem langen Tag konnte dazu noch ausgelassen getanzt werden.