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Der 1. Mai in den USA

Berlin (Korrespondenz), 03.05.17: Obwohl der 1. Mai  in den USA entstanden ist, ist er dort kein gesetzlicher Feiertag. Dennoch gab es im ganzen Land Demonstrationen und Streikaktionen. Die größte Demonstration war in Los Angeles, wo Zentausende, v.a. Immigranten, auf die Straße gingen. Vielerorts gab es Demonstrationen, die größer waren als im vergangenen Jahr, weil viel mehr Jugendliche daran teilnahmen.

Im Zentrum der Demonstrationen standen die Rechte der Arbeiterinnen, Arbeiter und Immigranten, die aufgrund der Zusammensetzung der Arbeiterklasse in den USA sehr eng miteinander verbunden sind. Viele nahmen einen Tag unbezahlten Urlaub, um demonstrieren zu können. Lagerarbeiter in New York führten ausdrücklich zum 1. Mai einen Streik gegen eine beabsichtige und politisch motivierte Standortschließung durch. In Florida gingen 1.000 migrantische Landarbeiter auf die Straße und machten ihn zu ihrem Kampftag. In Minneapolis waren es 300 Reinigungskräfte, die vor ihren Betrieben demonstrierten und später 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 1. Mai-Demonstration. Viele Demonstrationen richteten sich auch gegen die ersten "100 Tage Trump".

Donald Trump hatte noch am vergangenen Freitag den 1. Mai zum "Tag der Treue" (Loyalty Day) für "amerikanische Ideale" erklärt.  Er verfügte, dass überall die amerikanische Fahne gehisst werden sollte und in den Schulen Feiern dazu stattfinden sollten. Mit dem "Tag der Treue" wurde schon zu Zeiten des Kalten Krieges versucht, gewerkschaftliches und sozialistisches Bewusstsein zu untergraben. Das wird Trump aber nicht gelingen!