Politik
Erfurt: "Und dann will es keiner gewesen sein"
Erfurt (Korrespondenz), 03.05.17: Das Beschäftigungsprogramm für Langzeitarbeitslose der "rot-rot-grünen" Landesregierung von Thüringen, das nur aus öffentlichen Geldern zusammengekratzt wird und nicht an die Wirtschaft rangeht, ist ein Armutszeugnis. Um so böser die sozialdemokratischen Reaktionen, wenn diese Politik des "kleineren Übels" kritisiert wird und richtige Kämpfe zur Verbesserung der sozialen Lage der Werktätigen gefordert werden.
Ob es besonders "freiheitlich-demokratisch" ist, eine revolutionäre Arbeiterpartei aus den Reihen der 1. Mai-Stände auszuschließen und ihr das demokratische Recht auf Förderung der Meinungsbildung rigoros zusammenschneiden zu wollen, ist sehr fraglich. "Eine Frechheit ist das!", meinten nicht wenige Gewerkschafter, Mitglieder der Linkspartei und Friedensfreunde beim Ostermarsch.
Recht haben sie! Und das auch angesichts der faschistischen Gefahr. Deren Wegbereiter, die ultrareaktionäre AfD, durfte am 1. Mai in Erfurt ihre widerliche soziale Demagogie verbreiten. Haben die DGB-Funktionäre denn nichts aus Buchenwald gelernt?
Peinlich war es ihnen am Ende doch. Ein Gewerkschafter berichtete, dass er am 1. Mai fünf Funktionäre befragt habe, wie sie dazu kämen, der MLPD als einziger linker Partei keinen Stand zu genehmigen. "Am Ende wollte es keiner gewesen sein!" erzählte der Kollege.
So fand der Stand ungehindert und mit vielen intensiven Diskussionen mit 1. Mai-Besuchern statt.