Karlsruhe
4.000 Antifaschisten vs. 300 Faschisten
Am 3. Juni fand in Karlsruhe-Durlach ein Nazi-Aufmarsch mit ca. 300 Teilnehmern statt.
Angemeldet hatte ihn der berüchtigte, mehrfach vorbestrafte Faschist Christian Worch, Vorsitzender der Partei „Die Rechte“. Schon im Vorfeld hatte sich ein breites antifaschistisches Aktionsbündnis mit insgesamt ca. 150 Organisationen in Karlsruhe gebildet. Teil des Bündnisses sind Gewerkschaften, Kirchen, Vereine, politische Parteien und Organisationen, darunter auch die Internationalistische Liste/MLPD, MLPD und der Jugendverband REBELL.
"Militarisierte Zone"
Zirka 4.000 Antifaschistinnen und Antifaschisten demonstrierten in Karlsruhe-Durlach, nur ca. 100 Meter entfernt von der Demo-Route der Faschisten, die durch ein Großaufgebot von Polizei aus dem ganzen Bundesgebiet geschützt wurden: 3.000 Polizisten, Wasserwerfer, mehrere Hubschrauber machten den relativ kleinen Altstadtkern von Durlach zu einer militarisierten Zone.
Große Breite und Vielfalt der Proteste
Bemerkenswert war der antifaschistische Protest in einer Breite und Vielfalt, wie er bisher in Karlsruhe nicht gesehen war. In Durlach waren viele Wohnungen mit antifaschistischen Plakaten und Transparenten aus den Fenstern geschmückt. Die Durlacher Schulen hatten das alte Schloss in Durlach mit großen Transparenten versehen. Die Altstadtkneipe „Zum Kranz“ hatte ein großes Transparent aufgehängt: „Kein Bier für Nazis“. Die KSC-Fans versahen ihr Stadion mit Parolen gegen Nazis. Der Turm auf dem Hausberg von Durlach war mit ca. 20 Meter großen Transparenten gegen Nazis verhängt, lesbar noch in einem Kilometer Entfernung.
Das Internationalistische Bündnis/MLPD trat mit Transparent und Lautsprecherwagen auf, allerdings mit relativ schwachen Kräften, da viele – insbesondere Jugendliche – beim zeitgleich stattfindenden Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen waren.