Wahl in Frankreich

Wahl in Frankreich

Stärkste Partei sind die Nichtwähler

Zur gestrigen ersten Runde der Wahl zur Nationalversammlung in Frankreich erreichte rf-news die folgende Zuschrift.

Stärkste Partei sind die Nichtwähler
Emmanuel Macron (foto: OFFICIAL LEWEB PHOTOS - CC BY 2.0)

Paris (Korrespondenz): Alle Medien stellten in den letzten Wochen ohne Unterlass das neue Gesicht von Präsident Emmanuel Macron, seine "neue" Politik, seine Treffen mit Angela Merkel, Wladimir Putin und Donald Trump als unglaublich positive Wende von Frankreichs Geschick heraus. Das fanden die Wähler wohl nicht, denn am gestrigen Wahlsonntag blieben über 50 Prozent der in die Wählerlisten Eingeschriebenen den Wahlurnen fern - eine Rekordzahl!

 

Nur 7,8 Millionen Stimmen für Macron

 

Die Bewegung von Macron „La Republique en Marche“ wird mit 32,2 Prozent der Stimmen als Wahlsieger hochgejubelt - auf absolute Zahlen gerechnet kommt man gerade auf 7,8 Millionen Wähler.

 

Die traditionell großen bürgerlichen Parteien sind weit abgeschlagen, vor allem die bisherige Regierungspartei PS erreichte gerade einmal 10,2 Prozent der abgegebenen Stimmen

 

Traditionelle Parteien abgeschlagen

 

Die Partei von Emmanuel Macron „En Marche“ erhielt 32,2 Prozent der Stimmen. Die „Republikaner“ kamen auf 21,5 Prozent. Der „Front National“ kam auf 14 Prozent der Stimmen – deutlich weniger als bei der Präsidentschaftswahl – und wertet das Ergebnis als „enttäuschend“. Die Partei „France Insoumise“ ("Das aufständische Frankreich") des  radikalen Linksreformisten Jean-Luc Mélenchon erreichte 11 Prozent. Die bisher regierenden „Sozialisten“ sind mit 10,2 Prozent abgeschlagen.¹

 

Der faschistoide Front National schnitt mit 14 Prozent der abgegebenen Stimmen ab, das entspricht 3,2 Millionen Stimmen. Die Ergebnisse müssen im einzelnen weiter analysiert werden. Am nächsten Sonntag findet die Stichwahl statt.

 

Protestaktionen werden vorbereitet

 

Auf jeden Fall ist klar, dass keine der Parteien Bindungskraft entwickelt, im Gegenteil: Die Leute ahnen, dass die künftige Regierungspolitik weitere und schärfere Angriffe mit sich bringt. Die Aktivistinnen und Aktivsten bereiten Kampfaktionen schon für die nächsten Wochen vor … .