G20-Proteste
Von Krawall, Provokationen und gerechtem Widerstand
Die bürgerlichen Massenmedien – allen voran die Bild-Zeitung - haben endlich die Bilder, auf die sie seit Tagen warten und hinorientiert haben:
Brennende Barrikaden im Hamburger Schanzenviertel, in Reihe abgefackelte Autos von unbeteiligten Zivilisten und vermummte Gestalten, die in taktisch kleinen Trupps marodierend durch die Hafenviertel in Hamburg zogen, prägten die Nacht in der Hansestadt.
Abstoßend und massenfeindlich
Tatsächlich ist es abstoßend und massenfeindlich, wenn die Geschäfte unbeteiligter Bürger geplündert und Autos angesteckt werden. Es ist kontraproduktiv, wenn sich einige kleinbürgerlich-anarchistische Kräfte quasi mit der Polizei die Arbeit teilen und das Schanzenviertel für die dort lebenden Menschen zur „No-go-Area“ machen. Im Gegenteil: Diese Leute liefern jetzt der Polizei erst recht angebliche „Gründe“, ihre Bürgerkriegsübung weiter durchzuführen und die Faschisierung des Staatsapparats voranzutreiben.
CDU-Innenpolitiker fordern die Schließung von linken Jugendzentren
So verlangen jetzt reaktionäre Innenpolitiker der CDU die Schließung linker Jugendzentren in ganz Deutschland. Das völlig friedliche Protestcamp in Hamburg wurde heute früh von schwer bewaffneten Einsatz-Hundertschaften der Polizei umstellt. Fortschrittliche Kräfte wie von der Antikapitalistischen Aktion Bonn oder der Neuen Demokratischen Jugend, die beide Mitglieder des Internationalistischen Bündnisses sind, wurden aus nichtigen Gründen festgenommen.
Polizei hat die Situation herbeigeführt und bewusst eskalieren lassen
Doch es ist die Polizei, die diese Situation bewusst herbeigeführt hat: Mit der völlig unnötigen Attacke auf die Welcome-to-Hell-Demo gestern; mit Gewalt und dem Einsatz von Schlagstockkommandos, Wasserwerfern und Hunden auf friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten hat die Polizei die Situation bewusst eskalieren lassen. Außerdem ist bekannt, dass unter vielen der Vermummten im Schwarzen Block Polizeikräfte stecken, die als Provokateure agieren. Oder warum konnten sich angebliche oder echte Autonome gestern Nacht im Schanzenviertel aufführen wie eine wild gewordene Barbarenhorde, ohne dass die Polizei eingriff?
Der wirkliche Protest lässt sich nicht stoppen
Der wirkliche Protest ist auf der Straße und demonstriert. Es sind die Hunderttausende, die berechtigt „Nein“ zu G20 und zu ihrem imperialistischen System sagen. Diese Bewegung hat ein Zukunftspotenzial, dass nicht zu stoppen ist.