G20-Gipfel
Polizei hatte "schwarze Liste"
Von den 32 Journalistinnen und Journalisten, denen beim G20-Gipfel am vergangenen Freitag plötzlich die Akkreditierung nachträglich entzogen wurde, haben nach Informationen der Süddeutschen Zeitung zuvor mindestens vier in den Kurden-Gebieten im Südosten der Türkei gearbeitet. Zwei abgewiesene Fotografen waren 2014 in Diyarbakır von türkischen Polizeikräften kurzzeitig verhaftet worden. Ähnliches haben auch andere betroffene Journalistinnen und Journalisten erlebt. Den Journalistinnen und Journalisten war am Freitagmittag in Hamburg von deutschen Beamten gesagt worden, dass ihre Akkreditierung mit sofortiger Wirkung ungültig sei. Die Absage kam so kurzfristig, dass manche der Betroffenen nicht mehr an ihre Rucksäcke kamen, die noch im Inneren des Medienzentrums lagen. Das Bundeskriminalamt (BKA) teilte neun von ihnen auch schriftlich mit, "im Benehmen zwischen den beteiligten Behörden" sei entschieden worden, "Ihnen den Zugang zur Veranstaltung zu verweigern, die Akkreditierung zu entziehen und Sie von der Veranstaltung auszuschließen".