Gelsenkirchen
"Aufruhr gegen Abschiebung"
Die Pressesprecher der Gelsenkirchener Montagsdemonstration, Martina Reichmann und Thomas Kistermann, haben folgende Pressemitteilung veröffentlicht:
"Aufruhr gegen Abschiebung – eine Mut machende Demonstration in Gelsenkirchen" - dafür setzte die Montagsdemo am 10. Juli mit über 150 TeilnehmerInnen und Zuhörern ein vielseitiges, lebendiges, Aufmerksamkeit erregendes Zeichen des Widerstands. Auch die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtete.
Für eine demokratische Flüchtlings- und Asylpolitik
Gegen die ansteigende Welle der Abschiebungen, die auch in unserer Stadt bittere Wirklichkeit sind. Betroffen sind Menschen, die für die Fluchtursachen nicht verantwortlich sind. Im Gegensatz zu den imperialistischen Ländern, deren Vertreter beim G20-Gipfel zusammenkamen, die Kriege führen - unter anderem in Afghanistan, Irak und Syrien. Länder, aus denen viele Flüchtlinge kommen, und die jetzt als sogenannte "Wirtschaftsflüchtlinge" hingestellt werden.
Wir werden alles dafür tun, damit sich noch viel mehr Menschen in unserer Stadt mit einsetzen: für eine demokratische Flüchtlingspolitik, für die Solidarität mit den von Abschiebung bedrohten Menschen.
Betroffene berichteten
Für richtige Gänsehaut sorgte es, als die Betroffenen selbst das Wort ergriffen. Souleyman aus Guinea berichtet von seiner dramatischen Flucht, nachdem sein Dorf niedergebrannt wurde. Andere kommen aus Syrien, aus Albanien. Sie reden von ihrer gefährlichen Flucht über das Meer, auf dem Landweg, von ihrem Leben, und ihren Hoffnungen, von der Angst vor Abschiebung , die für alle deutlich spürbar wird.
Sie sind geflohen vor Krieg, Unterdrückung, Korruption, Gewalt, Militarismus. Nach dem sogenannten Dublin-III-Abkommen droht ihnen jetzt die Abschiebung, weil sie aus vermeintlich sicheren Herkunftsländern kommen. ...