Klartext
Erzeugerpreise rauf – Verbraucherpreise runter!
Die Internationalistische Liste/MLPD fordert höhere Erzeugerpreise für Klein- und Mittelbauern. Viele von ihnen versuchen heute schon umweltschonend und artgerecht Tiere zu halten, können das aber mit den Niedrigpreisen nur eingeschränkt. Gleichzeitig wollen wir bezahlbare und gesunde Lebensmittel für die Bevölkerung, deshalb Verbraucherpreise runter!
Geht das überhaupt, fragen uns Wählerinnen und Wähler an den Infoständen.
Die Milch ist ein Musterbeispiel, wie die Ernährungsindustrie gemeinsam mit den Lebensmittelkonzernen Maximalprofite scheffeln – auf Kosten von Klein- und Mittelbauern und Verbrauchern. So wird die Milch von den Bauern im Durchschnitt mit
4,3 Prozent Fett angeliefert. Die Molkereien entziehen der Milch das Fett und setzen es später je nachdem mit 3,5 oder 1,5 Prozent wieder zu. Das überschüssige Fett wird kostenlos abgesahnt für die Butterherstellung.
Erzeugerpreise rauf – Verbraucherpreise runter! Gerd Zitzner, Umweltplattform des Internationalistischen Bündnisses
Im Schnitt liegt der Erzeugerpreis für Milch im Moment bei 34 Cent je Liter. Die halbfette Milch beim Discounter kostet 68 Cent. Das heißt, 34 Cent stecken sich die Molkereien und die Einzelhandelskonzerne in die Tasche. Die Bauern vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter haben vor einigen Jahren die „Faire Milch“ eingeführt. 40 Cent bekommen sie dafür. Im Handel kostet diese Milch 99 Cent mit 1,8 Prozent Fett. Die Konzerne verlangen für die „Faire Milch“ oder ähnliche Produkte also noch mal einen satten Extraprofit. Auf der Grundlage der kapitalistischen Ausbeutung gibt es keine fairen Preise.
Beim Fleisch genau das Gleiche: Egal ob Schwein oder Rind, sie werden bezahlt nach Schlachtgewicht. Nach den deutschen Fleischgesetzen bedeutet das: Im Schlachthof kommen der Kopf, die Füße und die Innereien weg, der Rest ist das Schlachtgewicht. Das heißt, zum Beispiel für die Leber oder die im Restaurant als Spezialität teuer bezahlten „Bäckchen“ bekommt der Erzeuger nichts!
Die Agrarpolitik der Bundesregierung und EU steht vollständig im Dienst der Maximalprofite von Agrar- und Handelsmonopolen.
Die Forderung Erzeugerpreis rauf – Verbraucherpreise runter auf Kosten der Großagrarier und Agrarkonzerne ist machbar und dringend notwendig. Sie ist eine Voraussetzung, um die nicht artgerechte Massentierhaltung radikal zurückzufahren.
Organisiert euch, schließt euch zusammen im Internationalistischen Bündnis und seiner Umweltplattform!