Duisburg

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Stahlarbeiter lassen sich nicht erpressen

Im Duisburger Werk von Arcelor-Mittal produzieren 1.000 Kollegen Langprodukte und Draht.

Korrespondenz aus Duisburg

Nachdem er schon die Vernichtung von 200 Arbeitsplätzen angekündigt hat, will der Vorstand nun die Belegschaft weiter erpressen: Reduzierung des Weihnachtsgeldes von 110 auf 65 Prozent und 48 unbezahlte Arbeitsstunden pro Jahr. Sonst würden weitere 50 Arbeitsplätze abgebaut und ab 2018 keine Azubis mehr ausgebildet. Das ganze Werk stünde auf der Kippe.

Jetzt war das Maß voll!

Die Kollegen waren ohnehin schon sauer über die bisherigen Maßnahmen, die unerträgliche Arbeitshetze und wie mit ihrer Zukunft gespielt wird. Den in diesem Sinne ausgehandelten sogenannten Sanierungstarif lehnten 45 Prozent der IG Metall-Mitglieder ab – eine schallende Ohrfeige auch für die Ortsverwaltung der IG Metall, die sich diesem Erpressungsmanöver untergeordnet hat.

 

Dazu der zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Thomas Kennel: „Wir können keinen Tarifvertrag unterschreiben, der nicht von einem Großteil unserer Mitglieder mitgetragen wird“ (NRZ 13.9.17). Recht hat er.

 

Mit solchen Leuten wie dem Vorstand von Arcelor-Mittal kann man nur auf Grundlage des Kampfes und der eigenen Stärke verhandeln. Der Weltmarktführer Arcelor-Mittal hat sich im Kampf um die weltweite Neuordnung der Stahlindustrie ein heißes Pflaster ausgesucht, wenn er glaubt, im europäischen Stahlzentrum Duisburg Stahlarbeiter angreifen zu können.