Lünen
So sehen Sieger aus
Begleitet von etlichen Unterstützerinnen und Unterstützern sowie ihrem Anwalt Frank Stierlin hat Claudia Thylmann gestern ihren Prozess gegen die politisch motivierte Kündigung durch Caterpillar gewonnen.
Mit jeder neuen Ausführung der Geschäftsführung von CAT wurde deutlicher, der Wegfall des Arbeitsplatzes von Claudia ist konstruiert.
"Betriebsbedingtheit" vorgeschoben
Die angebliche „Betriebsbedingtheit“ der Kündigung ist vorgeschoben, um die Belegschaft einer ihrer kämpferischsten Kollegin zu berauben. So wurde von CAT behauptet, dass die Einzelteile, deren Fertigung nach China verlagert wurde, beim Wareneingang in Lünen nicht mehr überprüft würden. Das entspricht weder der Realität, noch wäre es nach in der Industrie üblichen Zertifizierungen überhaupt zulässig.
Das es hier um eine politische Frage geht, machte auch der Geschäftsführer Herr Reuss deutlich. Die „Fixkosten“ der Stammbelegschaft sollen weiter reduziert werden. Er wandte sich direkt drohend an im Publikum sitzende Kollegen: „Die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor nicht positiv, wir stehen vor weiterem Arbeitsplatzabbau!“
Ergebnis der breiten Solidarität
Über 600 Arbeitsplätze wurden in den letzten Jahren in Lünen bereits vernichtet, viele Kollegen haben nach Kündigungsdrohungen mit der Faust in der Tasche Aufhebungsverträge unterschrieben.
Der Sieg vor Gericht stärkt die Zuversicht. Er ist Ergebnis der breiten Solidarität mit Claudia und dem Weg des Kampfes. Das kam auch in der Kundgebung der Dortmunder Montagsdemo vor dem Prozess zum Ausdruck.
Daran beteiligen sich neben Montagdemonstranten Arbeits- und Gewerkschaftskollegen, die Familie und Freunde von Claudia, Vertreter/-innen von MLPD, Kumpel für AUF, BergAUF und Frauen vom Frauenverband Courage. Morgen geht Claudia wieder arbeiten.