Wahlkampf

Wahlkampf

Eine kleine Milch-(Horror-)Geschichte

Aktivisten der Internationalistischen Liste/MLPD haben in den letzten Tagen vor der Bundestagswahl erneut Wahlkampftouren im ländlichen Raum unternommen.

Von gz
Eine kleine Milch-(Horror-)Geschichte
Wahlkampftour der MLPD mit Milchbauern durch die Eifel (rf-foto)

Wir waren in der Eifel, am Niederrhein, in Brandenburg. Die nachfolgende Geschichte ist mit Hilfe vieler mündlicher Informationen von Milchbauern, aber auch Recherchen entstanden.

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in der Wahlkampfarena in der Antwort zu einer Milchbäuerin, dass sie wüsste, dass viele Milchbetriebe die letzte Milchkrise nicht durchgestanden hätten. Sie tat so, als wäre hier eine höhere Gewalt tätig gewesen. Zwischen 2008 und Mai 2017 mussten rund ein Drittel aller Milchviehbetriebe (rund 34.000) aufgeben. Sie wurden bewusst ruiniert!

 

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hat dem seelenruhig zugesehen! Sie hätten ja auch Hilfen für die Landwirte auf den Weg gebracht, so Frau Merkel. Ja, Herr Schmidt hat die große Summe von 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Bauern haben allerdings in zwei Jahren mehr als 8 Milliarden Euro Verluste erlitten.

Butter doppelt so teuer - vier Cent mehr für die Erzeuger

Anschaulicher ist der Vergleich der Bauern: Verlust von 1.000 Euro pro Kuh und Jahr, dafür haben sie 70 Euro als Ausgleich bekommen!! Ein Hohn! Die Ursache für den letzten Preisverfall war der Wegfall der Milchquote im April 2015. ...

 

Während die Butter inzwischen mehr als doppelt so teuer ist wie vor einem Jahr, hat sich der Erzeugerpreis im selben Zeitraum nur von 30 auf 34 Cent bewegt. Erzeugerpreise rauf – Verbraucherpreise runter auf Kosten der Großagrarier und Agrarkonzerne!

Agrardumping-Exporte nach Afrika

Magermilchpulver ist das was übrigbleibt, wenn Butter und anderes produziert ist. 360.000 Tonnen liegen in den EU-Lägern. Das muss jetzt raus! Die CDU und der Deutsche Bauernverband machen sich stark für eine Exportoffensive, angeblich damit das überschüssige Pulver nicht weiter auf den Milchpreis drückt.

 

Wie schon in früheren Zeiten, so erfuhren wir, soll es nach Westafrika. Dort wird unter Zusatz von Wasser und Palmöl ein billiger Vollmilchersatz hergestellt. Das ist so billig, dass damit die Milch der einheimischen Hirtenvölker und kleinen Milchbauern nicht konkurrieren kann. Schluss mit Agrardumping-Exporten! Organisiert Euch im Internationalistischen Bündnis und in der MLPD!