PSA-Chef
Erste Arbeitsplatzvernichtung bei Opel/Vauxhall
Nach der Übernahme von Opel/Vauxhall Mitte des Jahres beginnt jetzt PSA-Chef Carlos Tavares mit der Vernichtung von Arbeitsplätzen.
Am Vauxhall-Standort Ellesmere Port in Großbritannien will die Konzernspitze 400 der 1.600 Arbeitsplätze vernichten.
Arbeitsplatzvernichtung mit „freiwilligen“ Abfindungen
Carlos Tavares will die Arbeitsplatzvernichtung mit „freiwilligen“ Abfindungen durchsetzen. So kann er die Arbeitsplatzvernichtung ohne „betriebsbedingte Kündigung“ verkaufen. Er begründet den Abbau mit „Absatzeinbußen“ bei der Astra-Produktion in Großbritannien um angeblich 8 Prozent. Selbst mit hohen Rabatten konnte Opel nicht verhindern, auf dem europäischen Markt gegenüber der Konkurrenz an Boden zu verlieren.
Nach dem Willen des PSA-Chefs sollen die Belegschaften dafür bluten. Auf der Aufsichtsratssitzung am 8. November muss der bisherige Opel-Chef Michael Lohscheller seine Pläne auf den Tisch legen, wie er bis 2020 bei Opel/Vauxhall die Profite steigern will. Das geht nicht ohne massive Arbeitsplatzvernichtung bis hin zur Schließung von Standorten.
Zusagen von Tavares sind nichts wert
2019 will die Konzernspitze die Produktion der Kleinwagen Adam und Corsa von Eisenach nach Spanien verlagern. Dafür sollte der Mokka in Eisenach produziert werden. Doch die Entwicklungsarbeiten für die nächste Version des Mokka X wurde gestoppt.
Das gilt auch für den großen SUV auf Insignia-Basis, der derzeit in Rüsselsheim produziert wird. Ebenso unsicher ist die Zukunft des Komponentenwerkes in Kaiserslautern und des Entwicklungszentrums mit über 8.000 Beschäftigten in Rüsselsheim.
"Bestandsschutz" nicht das Papier wert
Die Vernichtung der Arbeitsplätze in Ellesmere Port zeigt, dass die Zusagen von Carlos Tavares, dass es bis zum Jahr 2018 keine betriebsbedingten Kündigungen gebe und für die Standorte ein Bestandsschutz bis 2020 gelte, das Papier nicht wert sind, auf dem sie niedergeschrieben sind.
Die Belegschaften bei Opel/Vauxhall und PSA sind gut beraten, sich auf einen gemeinsamen, harten Kampf zur Verteidigung ihrer Arbeitsplätze vorzubereiten. Dazu gehört auch die Organisierung der Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Ellesmere Port!