Mali

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Frauen kommen zu Wort

Suse Bader, Europakoordinatorin der Weltfrauenkonferenz hat aktuell geschrieben:

Von Suse Bader
Frauen kommen zu Wort
Die Frauen sind eine starke Stimme gegen Armee-Junta und IS. Auf dem Schild steht: "Armee - Die nationale Schande" (foto: CC BY-SA 3.0 nicht portiert))

„Ich schreibe Ihnen zu Ihrem Bericht vom 18. Oktober, zu der Bundeswehrwerbung, bei der Mali im Zentrum steht. (siehe Rote Fahne News) Vielen Dank für diesen Bericht.

Einige Aussagen von Frauen aus Mali

Als Europakoordinatorin war ich im Mai 2017 Gast der 2. Afrikakonferenz der Basisfrauen. Ich möchte Ihrem Bericht einige Aussagen von Frauen aus Mali beifügen. Ebenso wie den Hinweis, dass in den Goldminen mindestens 20.000 Kinder das begehrte Metall unter lebensgefährlichen Bedingungen abbauen. Um das Gold vom Erz zu trennen, wird Quecksilber erhitzt. Quecksilber zählt zu den giftigsten Substanzen der Erde.

Wenn sie nicht gestorben sind, kommen die Kinder zurück - und was bleibt dann?

Dazu eine Bäuerin, Teilnehmerin der Afrikakonferenz: „Ohne Verkauf der Produkte können wir kein neues Material kaufen. Also müssen wir unsere Kinder in die Goldminen schicken. In den Minen werden sie krank, von der Arbeit die sehr gefährlich ist, von den Giften, mit denen sie das Gold lösen müssen und vom Essen, weil alles dort vergiftet ist. Und dann kommen sie zurück, wenn sie nicht gestorben sind, und was bleibt dann noch – nur die Migration als einziger Ausweg.“

Frauen müssen gemeinsam nachdenken, die Situation besprechen und reflektieren

Eine mutige Frau aus Mali

Eine andere Frau: „Diese Konferenz in Mali ist nicht wie jede andere. Seit vielen Jahren arbeiten wir in einem Land der Krise, der Unsicherheit mit vielen Folgen. Wir wurden niemals gefragt dass hier Militär und Armeen sind, wir wollten keine islamistischen Faschisten ….Vor allem die Kinder und Frauen sind Opfer dieser Situation, sie leiden unter dem IS, dem Militär, und deshalb muss die Antwort auch von den Frauen kommen. Aufgrund verschiedener Krisen sind die Frauen zu Familienernährerinnen geworden. Frauen müssen gemeinsam nachdenken, die Situation besprechen und reflektieren. Die Basisfrauen sind sehr wesentlich. Wir sprechen über die Migration, denn die Frauen tragen die Schmerzen, wenn die Kinder gehen und bis sie gehen. Die Krise ist in Nord und Süd, in Afrika und Europa. Es ist Europa, dass dafür sorgt, dass wir unter uns bleiben sollen, die Krise der Sicherheit führt dazu, dass wir gegeneinander sprechen. Die Stimme der Frauen ist so wichtig, dass sie mitreden. Die Basisfrauen heute, die sowohl Antwort geben, als auch intellektuelle Frauen mitnehmen. Deshalb ist die Anwesenheit der deutschen Freundinnen so wichtig, weil nur wir Frauen zwischen Nord und Süd eine Verbindung herstellen und uns helfen.“

 

„Fremde sind gekommen und haben uns unsere Kinder und unsere Gewohnheiten genommen. Es sind die Basisfrauen, die die Verantwortung haben…. In den Familien sprechen, wie man mit dem Krieg umgehen kann, damit die Kinder nicht in den Krieg gegeben werden. Der Imperialismus schickt Fremde…..“

2. Welttreffen der Koordinatorinnen für die 3. Weltfrauenkonferenz

Am 25. und 26. Oktober werden Basisfrauen aus Afrika, Asien, Südkurdistan und Europa zum 2. Welttreffen der Koordinatorinnen für die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen zusammenkommen. Die weitere Koordinierung unserer Weltfrauenbewegung ist die Antwort auf die zunehmende Krisenhaftigkeit des Imperialismus. Um dafür noch mehr Klarheit und Impulse zu bekommen, nutzen die meisten Repräsentantinnen die Gelegenheit zur Teilnahme am anschließend stattfindenden theoretischen Seminar zu 100 Jahre Oktoberrevolution.“