Leverkusen
3.000 Bayer-Fans und Giftmüllgegner demonstrieren
Jeder Autofahrer kennt die marode Brücke der A 1 beim Bayer-Stadion über den Rhein: Ein Paradestück deutscher Autobahnkunst. Bayer und Straßen-NRW wollen sie jetzt neu bauen und um mehr als das Doppelte verbreitern.
Diese Verbreiterung ginge nur quer durch und auf Stelzen über ein Wohngebiet hinweg. Aber das größte Problem: Die Brücke endet jetzt schon bei Bayer auf der größten Giftmülldeponie Europas!
Beim Neubau der Brücke müsste dieses riesige, mehrere Hunderttausend Tonnen umfassende Grab aufgerissen und ausgebaggert werden. Bayer bietet jetzt an, seine ehemalige Giftmülldeponie "fachgerecht" zu entsorgen - natürlich gegen Gebühren von hunderten von Millionen Euro. Von den Nachbarn ist keine Rede.
Dagegen gingen am 18. November dreitausend Leverkusener auf die Straße. Neu an dem Protest: Es waren mehrheitlich junge Leute! Denn organisiert hatte diese Demo vor allem "NK 12" (Nordkurve 12) - der Zusammenschluss der aktiven Bayer-04-Fans. Sie erwiesen sich als vorbildliche Mobilisierer und Ordner.
Auf einer Kundgebung betonte ihr Sprecher: Sie hätten sich zwar erst spät in diesen Kampf eingeschaltet, aber das sei erst ihr Anfang! Der Kampf beginne erst jetzt richtig, denn "ich habe zwar noch keine Kinder, aber es geht vor allem um unsere Kinder, um ihre Gesundheit!"
Am Ende marschierten alle hochmotiviert gemeinsam ins Stadion, um dort Red Bull Leipzig zu begrüßen.