Arbeitsplatzvernichtung
Siemens-Belegschaft erteilt den Vorstandsplänen eine klare Absage
2.000 Siemens-Kolleginnen und -Kollegen haben an der IG Metall-Kundgebung vor dem Berliner Estrel Hotel teilgenommen.
Es kamen ganze Reisebusse aus Nordrhein-Westfalen, Braunschweig, Leipzig, Erfurt und Görlitz sowie weitere Delegationen. Mit einem Autokorso von über 150 Autos machten die Spandauer Siemens-Betriebe ihren Protest gegen die Vorstandspläne deutlich. Trotz Millionengewinne will der Vorstand ganze Standorte schließen, wie in Leipzig, Görlitz und Offenbach - bis zu elf Standorte waren im Gespräch. Insgesamt rund 7000 Arbeitsplätze stellt der Vorstand in Frage, die Hälfte in Deutschland.
„Wir dürfen uns nicht spalten lassen und kämpfen um die Arbeitsplätze“, sagte ein junger Metaller aus NRW. Der Angriff des Siemens-Vorstands wird breit in den Siemens-Betrieben abgelehnt, aber die Auseinandersetzung tobt, wie die Pläne zu Fall gebracht werden können.
Endlich mal eine klare Forderung
Die MLPD ist mit Transparent und Rote-Fahne-Verkäufern aufgetreten. Die Solidaritätserklärung der MLPD Landesleitung Ost mit Einladung zur Gesprächsrunde „Siemens – konsequenter Kampf um jeden Arbeitsplatz!“ wurde verteilt. Das Transparent für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich regte zur Diskussion an.
Die Kundgebungsredner darunter die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn, und Betriebsratsvorsitzende angegriffener Standorte, sprachen gegen Standortschließungen und Arbeitsplatzvernichtung. SPD-Chef Martin Schulz trat ebenfalls auf. Er nannte den Siemens-Vorstand „verantwortungslos“. Aber der Vorstand kommt genau seiner vorgesehenen Verantwortung für Maximalprofite nach - seit Jahren bestens flankiert von der SPD. Unter den Siemens-Kolleginnen und Kollegen gibt es eine wachsende Gruppe die dazu erklärt: „So geht eben Kapitalismus und jetzt ist ein Streik notwendig“.
Ein Streik um jeden Arbeitsplatz
Die MLPD trat für einen konzernweiten Streik um jeden Arbeitsplatz ein und ihn gemeinsame mit anderen Branchen zu führen wie Stahl. Das Know-How dazu hat die Partei und bietet es an. Die Situation ist günstig, weil es dem allein herrschenden internationalen Finanzkapital derzeit nicht gelingen will, eine stabile Regierung zu bilden. Das hat sehr viel mit der Sorge zu tun, dass die Arbeiterklasse sich einem weiteren Rechtsruck und verschärfter Ausbeutung nicht kampflos beugen wird.