Gelsenkirchen
Streikende bei Seppelfricke grüßen Stahlarbeiter und Siemens-Kollegen
Gestern und heute streiken die Arbeiterinnen und Arbeiter des Seppelfricke Armaturenwerks in Gelsenkirchen.
Die Firma Aalberts hatte angefangen, Maschinen abzubauen und nach England zu verlagern, die Kolleginnen und Kollegen fürchten zu Recht um ihre Arbeitsplätze. Die IG Metall führte Warnstreiks der 113 in der Produktion Beschäftigten durch und dann eine Urabstimmung, bei der 98 Prozent für Streik stimmten. Wenn die Geschäftsführung nach den zwei Streiktagen nicht einlenkt, wird nächste Woche voll gestreikt. Kritisch zu sehen ist, dass der Kampf um einen Sozialvertrag und nicht um jeden Arbeitsplatz geführt wird.
Mein Vater arbeitet bei Siemens, er demonstriert heute in Berlin gegen den Abbau der Arbeitsplätze
Ein Seppelfricke-Kollege
"Natürlich brauchen wir Absicherung, falls Seppelfricke schließt, aber das Wichtigste ist für uns der Arbeitsplatz", erklärt ein Werkzeugmacher. Jüngere Kollegen blicken mit Sorge in die Zukunft: "Mein Vater arbeitet bei Siemens, er demonstriert heute in Berlin gegen den Abbau der Arbeitsplätze".
Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen
Ein Bäcker schickte 50 Brötchen, ein Besucher brachte Würstchen, ein anderer spielte mit der Drehorgel auf. Die IG Metall stellte Verbindung zu den Kollegen in England her, die sich solidarisch gegen Arbeitsplatzvernichtung zeigen. Die Kreisleitung der MLPD übergab eine Solidaritätserklärung, worin sie schreibt: "... Offensichtlich muss sich die ganze Arbeiterbewegung auf neue Angriffe einstellen. Insofern ist Euer Streik ein Signal an andere Belegschaften".
Mit Interesse erfuhren die Kolleginnen und Kollegen von der Arbeiterplattform des bundesweiten Internationalistischen Bündnisses. Streikende Kollegen von Seppelfricke lassen auch den Stahlarbeitern und Siemens-Beschäftigten viele Grüße ausrichten: "Wir wünschen Euch viel Erfolg, es geht uns allen um dasselbe!"