Stuttgart
Daimler-Belegschaft vor neuen Herausforderungen
Die Pläne von Daimler zur Aufspaltung der drei Geschäftsbereiche – PKW/Transporte, LKW/Busse, Finanz-Dienstleistungen – in eine Holding stießen in der Belegschaft auf Unmut und Widerstand.
Misstrauen weckte die Verlängerung der Beschäftigungsgarantie bis 2029 und die Zusicherung einer einheitlichen „Ergebnisbeteiligung“ bis 2025. Mit ihr wollten Geschäftsleitung und Gesamt-Betriebsrat die Pläne schmackhaft machen.
So ist noch keineswegs ausgemacht, dass es nicht zu einem massenhaften Widerspruch kommt, wenn die Briefe zur Vertragsänderung nach Hause geschickt werden.
Zahlreiche kämpferische Aktionen
In den letzten zwölf Monaten gab es zahlreiche kämpferische Aktionen gegen Angriffe in den Werken oder Bereichen:
- In der E- und zuletzt in der S-Klasse-Montage in Sindelfingen kam es zu drei selbständigen Kampfaktionen mit Bandstillstand. Sie richteten sich gegen Personalunterdeckung und krankmachende Arbeitshetze und -bedingungen.
- Noch breiter wird der Kampf gegen Fremdvergabe und Leiharbeit geführt. Im LKW-Werk in Wörth haben die IG Metall und der Vertrauenskörper bereits zum dritten Mal Protestmärsche und -kundgebungen im Betrieb durchgeführt, an der sich bis zu 1.800 Beschäftigte beteiligen.
- Im Juni haben die IG-Metall-Vertrauensleute in Untertürkheim unter der Losung „mit Erpressern wird nicht verhandelt“ außerordentliche Betriebsversammlungen und die Verweigerung von Überstunden durchgesetzt.
Konkurrenzkampf um weltmarktbeherrschende Position
Diese Angriffe sind Teil des verschärften Kampfes der Autokonzerne mit Sitz in Deutschland, die ihre führende Position auf dem Weltmarkt verteidigen, insbesondere gegen Konkurrenten in neuimperialistischen Ländern wie China.
All das stellt neue Anforderungen an die Belegschaften und die klassenkämpferische Richtung, vor allem um zu konzernweiten Kämpfen und internationaler gegenseitiger Unterstützung der Automobilarbeiter zu kommen. In diesem Sinne freuen wir uns auf den Erfahrungsaustausch von Kolleginnen und Kollegen der Daimler-Werke auf dem bundesweiten Delegiertentreffen der Automobilarbeiterkoordination am 2. Dezember in Kassel.